[Nacht, Furcht, Tod, Stummheit, Quaal war eingebrochen]

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Nacht, Furcht, Tod, Stummheit, Quaal war eingebrochen,
Ihr Banner wehte auf besiegten Reichen,
Erschrocken flohen vor dem giftgen Zeichen
Mit stummer Zunge, welche erst gesprochen.
So ist denn ganz das Liebeswort zerbrochen?
Es sucht im Wasserfall, will sich erreichen,
Aus Bäumen strebt es, Quellen, grünen Sträuchen,
In Wogen klagt es: was hab ich verbrochen?
Die Wasser gehn und finden keine Zungen,
Dem Wald, dem Fels ist wohl der Laut gebunden,
Die Angst entzündet sich im Thiere schreiend.
In Menschenstimme ist es ihm gelungen,
Nun hat das ewge Wort sich wieder funden,
Klagt, betet, weint, jauchzt laut sich selbst befreiend.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Gedichte. Gedichte. Zweiter Theil. Gedichte über die Musik. Die Musik spricht. [Nacht, Furcht, Tod, Stummheit, Quaal war eingebrochen]. [Nacht, Furcht, Tod, Stummheit, Quaal war eingebrochen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-56BC-7