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Ins braune Gärtchen tönt ein Glockenspiel.
Im Dunkel der Kastanien schwebt ein Blau,
Der süße Mantel einer fremden Frau.
Resedenduft; und glühendes Gefühl
Des Bösen. Die feuchte Stirn beugt kalt und bleich
Sich über Unrat, drin die Ratte wühlt,
Vom Scharlachglanz der Sterne lau umspült;
Im Garten fallen Äpfel dumpf und weich.
Die Nacht ist schwarz. Gespenstisch bläht der Föhn
Des wandelnden Knaben weißes Schlafgewand
Und leise greift in seinen Mund die Hand
Der Toten. Sonja lächelt sanft und schön.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Trakl, Georg. Gedichte. Sebastian im Traum. Der Herbst des Einsamen. Die Verfluchten. 3. [Ins braune Gärtchen tönt ein Glockenspiel]. 3. [Ins braune Gärtchen tönt ein Glockenspiel]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-58D1-3