[43] Auf dem Nachttisch

Auf dem Nachttisch: Bücher – eine kippelnde Säule; auf dem Bett: Bücher; auf dem Rasiertisch: Bücher; hätte ich ein Töpfchen, so läge Eduard Engel darin – aber ich bin ein feiner Mann und habe kein Töpfchen und keinen Engel. Wer verlegt das nur alles? Wer druckt das? Wer kauft das? Wer liest das –? Warum wird grade dies verlegt und nicht irgend etwas andres? Wonach geht es, o unbegreifliche Lektoren! Da beklagen sie sich, daß die Buchgeschäfte nicht fest sind – verlegen aber pfundweise Bücher, die nicht gehen und nicht gehen können, weil sie mittelmäßig sind: Nichterfolge darf nur ein Genie haben, Talente haben Erfolg zu haben. Heute ist es noch früh, halb zehn Uhr, drei Premieren steigen ohne mich, Lieschen wartet an der Porte Majeure, das ist force Maillot, und der General Pinenlair, dem ich immer für schweres Geld die Grundrisse unserer Panzerkreuzer übergebe, beklopft in seinem Ministerium den Diplomatenschreibtisch mit nervösen Fingern. Alles in Ordnung – lasset uns lesen.

›Redner der Revolution‹, eine Serie kleiner Bändchen (im Neuen Deutschen Verlag zu Berlin). Robespierre und Saint-Just und Wilhelm Liebknecht und Karl Liebknecht und Bebel und Saint-Just und Thomas Münzer – jedes Mal ein kleines Bändchen mit ausgewählten Reden. Sehr lehrreich, sehr merkwürdig. Denn abgesehen von dem großen historischen Nutzen, den solche Rückblicke haben, zeigt es sich auch hier, daß eine Rede keine Schreibe ist. Wieviel ist verflogen! Wie muß man rekonstruieren, um zu begreifen, was die Zeitgenossen an diesen fast harmlos scheinenden Berichten so maßlos aufgeregt hat! Und hat man rekonstruiert, dann erkennt man – ist aber nicht erregt. Dies beiseite, darf gesagt werden, daß es fast unerläßlich erscheint, diese [43] Serie sorgfältig zu lesen – die Wiederkehr des ewig Gleichen in wechselnder Terminologie: die reine Leidenschaft Karl Liebknechts und die getrübte Leidenschaft Dantons; das Bürgerpathos und der erwachende vierte Stand – das ist deshalb nützlich zu wissen, um unsere Leute besser zu verstehen. Mit dem, was geschehen ist, kann man nichts beweisen; mit dem, was geschehen ist, kann man sich vieles klar machen. Und das, was banal erscheint, war es nicht immer; wo jetzt Gemeinplätze sind, haben früher einmal Schlösser und Zwingburgen gestanden, und heute fluten die Menschen darüber hinweg und glauben, es sei immer so gewesen, und haben alles vergessen . . . und bauen darauf manch neues Bollwerk.

Zum Beispiel Banken. Und wenn die groß geworden sind, so groß, daß sie ein Land überschatten, dann heißt das Land Amerika, und nun wollen wir einmal ein Amerika-Buch begucken, das eigentlich gar keines ist und doch eines ist. Es ist von jenem großen Prosaiker Franz Kafka, auf den immer wieder hinzuweisen das schönste Verdienst Max Brods ist – das Buch heißt ›Amerika‹ (und ist bei Kurt Wolff in München erschienen). Das Werk stammt aus der Zeit vor dem Kriege, Brod sagt in seinem Nachwort, daß es schon viele zarte Lichter des Chaplinschen Humors enthält. Es ist etwas ganz und gar Wunderbares, an innerer Musik und dem Pianissimo der Töne nur noch mit Hamsun zu vergleichen.

Ich habe mich mit dem ›Schloß‹ Kafkas nicht im gleichen Maße befreunden können – es ist das ein Buch, in dem eine ›Deutung‹ der Vorgänge fast unumgänglich nötig erscheint, und weder hat mir die Deutung noch die Handlung gefallen. Hier in›Amerika‹ aber ist jeder Vorgang Selbstzweck, dichterische Frucht und Blüte schmerzlicher Erkenntnis. Es läuft da ein Band vom Dostojewskischen Idioten über Schwejk zu der Hauptfigur des kleinen Karl – sie wehren sich gegen das Leben nicht, aber sie sind so allein und siegen noch in den Niederlagen. Was immer wieder an Kafkas Werk zur größten Bewunderung zwingt, ist die Unwiderruflichkeit der Szenen und ihre traumhafte Eindringlichkeit . . . Da nimmt der Nicht-Held eine Stellung in einem Hotel an, wo man ihn in eine Liftjungenuniform preßt. »Beim Hotelschneider wurde ihm die Liftjungenuniform anprobiert, die äußerlich sehr prächtig mit Goldknöpfen und Goldschnüren ausgestattet war, bei deren Anziehen es Karl aber doch ein wenig schauderte, denn besonders unter den Achseln war das Röckchen kalt, hart und dabei unaustrockenbar naß von dem Schweiß der Liftjungen, die es vor ihm getragen hatten.« Dieser unerschütterliche Glaube an die Wahrheit des Geschilderten läßt nie fragen: »Woher wissen Sie das, Kafka?« – die Frage will nicht über die Lippen – es ist wie in der ›Schönsten Geschichte der Welt‹ bei Kipling, wo der Banklehrling eben im Innern fest und sicher weiß, wie die Galeerensklaven einmal [44] gelebt haben . . . er ist vielleicht in einem früheren Leben einer gewesen.

Es wimmelt von Formulierungen, die unvergeßlich sind. Von der Justiz: »Die ganze Geschichte konnte er hier nicht erzählen, und wenn es auch möglich gewesen wäre, so schien es doch aussichtslos, ein drohendes Unrecht durch Erzählung eines erlittenen Unrechts abzuwehren.« Oder: »›Und ohne Rock bist du entlassen worden?‹ fragte der Polizeimann. ›Nun ja‹, sagte Karl; also auch in Amerika gehörte es zur Art der Behörden, das, was sie sahen, noch eigens zu fragen.« So tausendmal.

Am schönsten an diesem großen Werk ist die tiefe Melancholie, die es durchzieht: hier ist der ganz seltene Fall, daß einer ›das Leben nicht verstehe‹ und recht hat. Niemals ist das, was da geschieht, ganz auszudeuten; schicksalhaft, wie im Traum, fallen die Bestimmungen, die Gesetze, die Gebräuche auf den Leidenden herunter, der auch nicht fragt; das machen die andern eben so – er also auch. Nie läßt sich der ganze Apparat völlig übersehen; in allen Büchern Kafkas gibt es solch einen ungeheuern, umständlichen, endlosen Apparat, der keine Allegorie ist, sondern Niederschlag des Lebens in einem sieghaft Wehrlosen. Daß Karl jemals den Hoteldirektor selbst erblicken könnte, ist unausdenkbar; es langt allenfalls bis zum Oberkellner, und das ist nun keineswegs komisch gedeutet, sondern tragisch: er weiß nicht . . . Die leise, bescheidene Art, mit der er die Gesten der ernsten und werktätigen Menschen nachahmt, ohne eigentlich ihren Inhalt zu verstehen oder etwa zu bejahen, erinnert sehr stark an Chaplin; doch ist bei dem eine Ironie dabei, die hier fast ganz fehlt, und beide beschämen die Nachgeahmten, ›Amerika‹ ist eines der schönsten Bücher, die die deutsche Prosa aufzuweisen hat; ich bin mit Max Brod der festen Meinung, daß die Zeit dieses wahren Klassikers der deutschen Prosa noch einmal kommen wird.

Sie meinen, das Buch sei schon vor langer Zeit erschienen? Ich meine, daß es eine Albernheit ist, nur ›Neuerscheinungen‹ zu kaufen – als ob man der Literatur mit der Fixigkeit nahe käme! Wir wollen nicht das Neuste lesen – wir wollen das Beste, das Bunteste, das Amüsanteste lesen. Ja, also Amerika.

Das richtige Amerika sieht nun anders aus, als es bei Kafka visionär erscheint. Wie es aussieht, sagt uns Edgar Ansel Mowrer in seinem ›Amerika, Vorbild und Warnung‹ (bei Ernst Rowohlt zu Berlin erschienen). Das Positive darin erscheint mir nicht so stark wie das andere – Mowrer ist eine helle Intelligenz, die sehr scharf brennt, nicht immer sehr weit leuchtet. Er ist ein europäisierter Amerikaner von höchster Kultur, ein Mann von einer selten umfassenden Bildung – und am besten ist er da, wo er Europa und Amerika vergleicht und Amerika schonungslos schildert. Da ist dieser Hohn, wie er nur [45] unter Verwandten üblich ist – die Ironie der genauen Kenntnis, das Urteil von innen her. Der berliner Amerika-Taumel hat sich ja zum Glück etwas gelegt, und was in diesem Buch Europen an Provinzialismus vorgeworfen wird, sollten sich unsere Staatsmänner hinter die Ohren schreiben – wenn sie bis dahin nicht alle vor Wichtigkeit geplatzt sind. Die Beschreibungen amerikanischen Lebens sind allerersten Ranges – was fehlt, ist eine Synthese, aber dafür ist es sicherlich viel zu früh. Nicht bei Mowrer fehlt sie – das Land hat sie nicht. Ein Buch, aus dem man viel lernen kann.

Ob die Amerikaner mit ihm einverstanden sind, soll uns nicht kümmern – wir haben sowieso viel zu wenig europäisches Selbstbewußtsein, und ich habe noch nie gehört, daß einer einem Amerikaner einmal freundlich und bestimmt sagt: »Das mag sein, daß dies oder jenes bei Ihnen drüben so ist, wie Sie es sagen. Bei uns ist das eben anders.« Dazu gehörte Charakter – denn der Amerikaner will gelobt sein und steinigt seine Tadler. Wir nicht –?

In Deutschland hat sich seit dem wirtschaftlichen Scheinaufschwung ein Optimismus breit gemacht, der an die lärmendsten Ereignisse der Vorkriegszeit erinnert. Es ist schauerlich. Da kommt ein Buch über›Deutschland heute‹ von Alfons Goldschmidt grade zur rechten Zeit (bei Ernst Rowohlt, Berlin). Es ist das Beste, was über Deutschland seit langen Jahren erschienen ist.

Das Kapitel über Berlin sollte man vielen Journalisten täglich zum Abschreiben geben – denn so ist diese Stadt, Berlin im Schatten, Berlin im Modder, Berlin in Deutschland. Endlich, endlich sagt einmal einer, was wirklich ist: wie diese grauenerregende ›Tüchtigkeit‹, auf die die Leute so stolz sind, peinlich ist und zum großen Teil unproduktiv – wie belastet die falsch hergerichtete Wirtschaft ist, und zwar nicht nur mit Steuern oder dem Dawesplan, wie sie immer klagen – sondern mit sich selbst; wie viel ›getätigt‹ und wie wenig geschafft wird, und was die Seele dieser Stadt angeht, so hat sie wohl schon lange keiner so eingefangen, wie es hier geschieht. »Berlin ist nicht kühn – es ist eine kommandierte Stadt.« »Das laßt ihr euch gefallen, scharwenzelt, Großstädter, um den Portier, schreit nicht, fordert nicht. Hinter der zweiten Tür sitzt ein Herzkrampf, ein Trottel, den ihr größenwahnsinnig macht, weil ihr nicht fordert. Noch der Geschäftsführer eines Manschkinos, der gar keine Geschäfte führt, sondern ein armer Junge ist, ängstlich in der Tür steht, ob auch fünf Sesselsitzer kommen, ist Herr über euch. Aber er hat ein Direktionszimmer, er ist also Massenbeherrscher. So sieht der berliner Stolz aus. Das ist keine Disziplin mehr, kein Jachtern ums Brot, das ist Massenschwäche, Wollust des Gelenktseins, Brummeln; Würde ist das nicht.« Auch hat Goldschmidt das Unfrohe so gut getroffen, das Glücklose dieser Stadt, die eine Lokomobile ist, die Holz sägt; mit diesem Holz wird sie geheizt.[46] Wunderschön die Schilderungen der deutschen Provinzen, die sich, soweit sie nicht Berlin faul nachahmen, mit Recht verbitten, als ›Provinz‹ angelacht zu werden – wenn sie allerdings so fortfahren, werden sie aufhören, Landschaft zu sein und beginnen, Klein-Berlinchen zu spielen. Und Berlin spielt Klein-New York, und wenn auf dem Kurfürstendamm zwei Amerikaner ihren Koffer abgestellt haben, dann platzt die Stadt vor Stolz. Goldschmidt haßt aus Liebe – das ist der fruchtbarste Haß. Und wenn er sichs nicht manchmal etwas schwer machte mit seinem quellenden, quillenden, fast überreichlich strudelnden Stil, dann wärs noch besser. Ich kann mich nicht besinnen, in den großen Blättern auch nur den Versuch einer Widerlegung seiner Meinungen gefunden zu haben – die kleinen begnügen sich damit, höchst kindlich anzugeben, der Mann litte wohl an Magenverstimmung. Sie wollen in ihrem Juchhe-Optimismus nicht gestört werden. Das Buch ist eine mutige Tat – und wenn die Betroffenen maulen . . . schließlich hörts ja keiner gern, daß er krank ist, wofür jedoch der Arzt nichts kann. Goldschmidts ›Deutschland heute‹ sagt das zu Ende, was hier oft angedeutet worden ist – es ist in ganzen Kapiteln etwas durchaus Vollkommenes.


Nun wollen wir die Flinte wieder aus dem Korn holen – es gibt auch noch Deutsche guter Prägung, sie heißen ja nicht alle Franz Seldte oder Aros Hugenberg – manche heißen auch Anna Siemsen. Die legt ein kleines Buch vor: ›Daheim in Europa‹ (in der Urania-Verlags-Gesellschaft zu Jena erschienen), ein hübsches Reisebuch. So wohltuend wie ihr Bild dem Titel gegenüber ist der Text: eine gebildete, gütige Frau geht durch Europa, wo sie wirklich zu Hause ist, soweit einer da zu Hause sein kann, wo er nicht geboren ist – und das allerschönste daran: wie die albernen Grenzen fortfallen. Es gibt voneinander sehr verschiedene Gebiete – aber heute noch an Souveränitätsstaaten zu glauben, dazu muß man wohl Minister sein. Das Buch sollte in keiner Arbeiterbibliothek fehlen – schon wegen der Illustrationen, die wunderhübsch präsentiert werden. Es sind Fotos mit guten Unterschriften, die das Bild nicht nur benennen, sondern die es erklären. Es ist für uns nicht neu, aber immer wieder fesselnd, zu sehen, wie fremde Länder einen ganz andern Schein bekommen, wenn man sie marxistisch sieht. Das vertragen sie alle nicht sehr gut . . . Manches ist ein ganz klein wenig von außen gesehen, ich empfinde Frankreich etwas anders, aber jeder hat schließlich seine Augen. Was uns immer wieder fehlt, ist der Domela, der sich in fremde Kasten begibt und einen guten Bericht nach Hause bringt. Sehen genügt nicht – man muß eine Weile unter Fremden und mit ihnen leben. Ich weiß aber Anna Siemsen und ihrem Buch kein größeres Kompliment zu machen als das fast Unmögliche von ihr zu fordern. Ja, wenn sie alle so wären wie diese seltene Frau –!

[47] Sind sie aber nicht. Was zum Beispiel die Leiter der Fürsorgeanstalten angeht, so gibt es dort neben Menschen unserer Zeit und Männern mit Herz und Verständnis für die Jugend immer noch alte und junge Majore, die: »Mal ordentlich die Hacken zusammenreißen!« durch den Saal brüllend sich nachher wundern, wenn der Junge vor die Hunde geht. Über diese Fürsorgeanstalten, die ebenso wie die Gefängnisse und Zuchthäuser einer regelmäßigen öffentlichen Kontrolle bedürfen, weil die der Vorgesetzten nie genügt, handelt ›Jungen in Not‹, Berichte von Fürsorgezöglingen, herausgegeben von Peter Martin Lampel (erschienen bei J. M. Spaeth zu Berlin). Das ist nun leider danebengegangen.

Die Berichte, die zum Teil erschütternd und fast immer sehr aufschlußreich sind, diese Berichte ohne Kommentar und Prüfung zu geben, genügt nicht. Das ist allenfalls ein Stück aus der Wirklichkeit, eine einseitige Reportage – aber nun hätte sich der Herausgeber, der doch unter den Jungen gelebt hat, dahinter setzen müssen, um uns zu sagen, was denn an diesen Beschwerden, diesen Klagen, diesen manchmal aufwühlenden Schreien wahr ist. Werden die Jungen geschlagen? Sicherlich. Von wem? Namen nennen! »Herr Lehrer C . . . .« das ist überhaupt nichts. Welche Anstalten sind besonders schlimm? welche besser? welche gut? Kein Wort. Das Buch ist ein sehr fesselnder erster Teil eines Werkes, das uns fehlt. Als Material brauchbar. Der Text ist mit Bildern des Herausgebers geziert. Was, so sei zu fragen erlaubt, sagte wohl der Betrachter, wenn er ein soziales Werk über die Heimarbeiterinnen vorgelegt bekäme, das mit Bildern von Wennerberg versehen wäre? Damen mit prallen Busen? und gelenkigen Hüften? und blitzenden Schelmenäuglein? Er sagte, daß dem Herrn Zeichner seine Verliebtheit wohl zu gönnen, daß sie aber nicht ganz am Platze sei. Lackierte Not? Man mag das nicht.

Ein Uhr zehn. Die Premieren sind vorbei, und es sind gar keine Premieren gewesen, sondern ›des générales‹, Generalproben; die pariser Kritiker haben ihre Inserate, padong, Kritiken geschrieben; Lieschen ist längst fluchend nach Hause gemacht und hat sich unterwegs, Rache und Spaßes halber, einen Italiener aufgelesen, dessen Haare wie seine Stiefel glänzen, und nun redet er ihr wohl ein Kind in den Bauch; der General hat sich zu Bett begeben und ist um den Panzerkreuzerplan gekommen, unsern täglichen Landesverrat gib uns heute – nun bin ich müde. Sherlock Holmes liegt noch da (bei Hugo Wille in Berlin erschienen) – der gute, alte Holmes! Seit der flinkere Wallace ihn verdrängt hat, führt er nur noch ein gar bescheidenes Leben – und ist doch so nett! Bei Wallace ist das Verbrechen nur ein Präludium, dann gehts erst richtig los, Falltüren klappen, Dynamitpatronen entzünden sich in dicken Zigarren, Autos fliegen in die Luft und entfalten große[48] Tragflächen besserer Flugzeuge – bei Holmes ist ein Verbrechen begangen, und er klärt es auf und uns mit. Eine trauliche Spannung; man möchte den guten, alten Holmes streicheln – ah, geh doch weg! Was will das gelbe Buch hier? Es ist ›List und Leidenschaft‹ von Beradt (bei Ernst Rowohlt in Berlin erschienen). Da lerne ich vom Wegsehen, daß die Franzosen nach Tisch ihren Kaffee mit Milch trinken, und das Buch ist nix listig, sondern traurig, und was die Leidenschaft angeht, so bringe ich nicht so viel davon auf, um mich durch diesen Wergballen auf Stelzen hindurchzuwürgen halt die Hand vor wenn du gähnst und so kehren wir denn zu Holmessen zurück, dem guten. Ja, ich mach das Licht gleich aus, bloß noch den Schluß von der Geschichte.

»›Watson, rufe Scotland Yard an! Wir werden dort nicht ganz unerwartet kommen.‹ Er ergriff den Telefonhörer, mußte aber zu seiner Überraschung feststellen – –«


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TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1929. Auf dem Nachttisch. Auf dem Nachttisch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-684C-3