Einkehr

Mit vierzig Jahren soll man sich besinnen . . .
Worauf?
Auf das, was außen und was innen –
und auf den Lauf
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der Sterne, die im kalten Kosmos schweben,
sowie auch darauf:
Wovon mag eigentlich der Bornemann leben –?
Die Wiese summt und liegt grün eingesponnen –
ich mittendrin;
durch die geschlossenen Lider sagen tausend Sonnen,
daß ich lebendig bin.
Schreite die Straße der Einsamkeit empor,
Stimmen hörst du wie nie zuvor . . .
aus dem Äther kommen dir Einsicht und Stärke
Laßler platzt vor Neid. Ich werde ihn ärgern, indem ich es nicht bemerke.
Wolken ziehn über die Sonne. Es rührt sich kein Blatt.
Stumm
liegt der See; der Weise, der einmal begriffen hat,
fragt nicht: Warum?
Er betrachtet nur noch das Wie; er sieht die Kristalle zergehn,
wenn es geschneit hat –
Warum schneidet man sich eigentlich immer die Nägel, wenn man keine Zeit hat –?
So schwingst du dich in die obern Regionen –
mußt aber dennoch hier unten wohnen.
Ein Vers von Morgenstern tanzt querfeldein:
»Es zieht einen immer wieder hinein.«

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TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1929. Einkehr. Einkehr. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-68E2-D