Die Siegesbotschaft

Es war so trübe, dumpf und schwer,
Die schlimme Sage schlich umher,
Sie krächzte, wie zur Dämmerzeit
Ein schwarzer Unglücksvogel schreit.
Die schlimme Sage schlich im Land
Mit schnöder Schattenbilder Tand,
Sie zeigte Zwietracht und Verrat,
Zernichtung aller edeln Saat.
Des Bösen Freunde trotzen schon,
Sie lachen hämisch, sprechen Hohn,
Die Guten stehen ernst und still
Und harren, was da werden will.
Da schwingt sich's überm Rhein empor
Und bricht den düstern Wolkenflor:
Ist's stolzer Adler Sonnenflug?
Ist's tönereicher Schwäne Zug?
Es rauscht und singt im goldnen Licht:
Der Herr verläßt die Seinen nicht,
Er macht so Heil'ges nicht zum Spott.
Viktoria! mit uns ist Gott!

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TextGrid Repository (2012). Uhland, Ludwig. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Lieder. Die Siegesbotschaft. Die Siegesbotschaft. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-6E90-C