In Varnhagens Stammbuch

Als Phöbus stark mit Mauern, Türmen, Gittern
Die Königsburg von Nisa half bereiten,
Da legt' er seiner Lyra goldne Saiten
Auf einen Mauerstein mit leisem Schüttern.
Die Zinne konnte nicht so sehr verwittern,
Daß nicht den Marmor noch in späten Zeiten,
Selbst bei des Fingers leichtem Drübergleiten,
Durchklungen hätt ein sanft melodisch Zittern.
So legt auch ich auf dies Gedächtnisblatt,
Das du wohl öfters, blätternd, wirst berühren,
Mein Saitenspiel, auch gab es einen Ton:
Und dennoch zweifl ich, ob an dieser Statt
Du jemals einen Nachklang werdest spüren,
Denn ich bin Phöbus nicht noch Phöbus' Sohn.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Uhland, Ludwig. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette, Oktaven, Glossen. [Sonette]. In Varnhagens Stammbuch. In Varnhagens Stammbuch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-70AE-A