3.

Fischer:

Versunken, wehe, Mast und Kiel!
Der Schiffer Ruf verschollen!
Doch sieh, wer schwimmet dort herbei,
Um den die Wogen rollen?
[248]
Er schlägt mit starkem Arm die Flut
Und fürchtet die Wellen wenig,
Trägt hoch das Haupt mit goldner Kron,
Er dünkt mir wohl ein König.
Jüngling:

Ein Königssohn, mir aber ist
Die Heimat längst verloren.
Erst hat die schwache Mutter mich,
Die irdische, geboren,
Doch nun gebar die zweite Mutter,
Das starke Meer, mich wieder.
In Riesenarmen wiegte sie
Mich selbst und meine Brüder.
Die andern all ertrugen's nicht,
Mich brachte sie hier zum Strande.
Zum Reiche wohl erkor sie mir
All diese weiten Lande.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Uhland, Ludwig. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Balladen und Romanzen. Der Königssohn. 3. [Versunken, wehe, Mast und Kiel]. 3. [Versunken, wehe, Mast und Kiel]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7219-4