Dichtersegen

Als ich ging die Flur entlang,
Lauschend auf der Lerchen Sang,
Ward ich einen Mann gewahr,
Arbeitsam mit greisem Haar.
»Segen«, rief ich, »diesem Feld,
Das so treuer Fleiß bestellt!
Segen dieser welken Hand,
Die noch Saaten wirft ins Land!«
Doch mir sprach sein ernst Gesicht:
»Dichtersegen frommt hier nicht;
Lastend, wie des Himmels Zorn,
Treibt er Blumen mir für Korn.«
»Freund! mein schlichtes Liederspiel
Weckt der Blumen nicht zuviel,
Nur soviel die Ähren schmückt
Und dein kleiner Enkel pflückt.«

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TextGrid Repository (2012). Uhland, Ludwig. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Lieder. Dichtersegen. Dichtersegen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7234-6