Die Wünsche

Welche Gottheit soll auch mir
Einen Wunsch gewähren?
Unentschlossen irr ich hier
Zwischen den Altären.
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Sorgen schwärmen rund herum
Um den Gott der Schätze;
Und der Ehre Heiligthum
Liegt voll falscher Netze.
In der Schönheit Schoosse liegt
Amor, der mit Küssen
Sich an ihren Busen schmiegt,
Da wir zittern müssen.
Amor soll willkommen seyn;
Doch ich will nur lachen,
Und er muß bey meinem Wein
Mich nicht irre machen.
Ruhm und du, geflügelt Gold!
Ich entsag euch beyden.
Wenn ihr selbst mich suchen wollt,
Will ich euch nicht meiden.

Notes
Erstdruck in: Lyrische Gedichte, Berlin (Johann Jacob Weitbrecht) 1749.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Uz, Johann Peter. Die Wünsche. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7342-D