Der Sommer und der Wein

In diesen schwülen Sommertagen
Fliegt Amor nur in kühler Nacht,
Und schlummert, wann die Sonne wacht:
Die Muse träumt nur matte Klagen.
Ich hänge mit verdrossner Hand
Die träge Leyer an die Wand.
Doch, Freund! in schwülen Sommertagen,
(Zischt mir Lyäus in das Ohr:)
Hebt sich der Weinstock stolz empor,
Den Frost und Regen niederschlagen:
Und nur der höhern Sonne Glut
Kocht seiner Trauben göttlich Blut.
So mag in schwülen Sommertagen
Der Weichling, Amor, schüchtern fliehn,
Und Scherz und Muse sich entziehn:
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Der Wein wird sie zurücke jagen.
Es reife nur der frohe Wein:
Was kann mir unerträglich seyn?

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TextGrid Repository (2012). Uz, Johann Peter. Gedichte. Sämtliche poetische Werke. Lyrische Gedichte. Drittes Buch. Der Sommer und der Wein. Der Sommer und der Wein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7375-E