[116] Sommer

Und mit Wangen, die sich entfärben,
Sprach das Kind von den Liebkosungen
Der trunkenen Freundin bezwungen:
Ach, Liebste, ich fühle mich sterben!
Ich sterbe. O sel'ges Verderben,
Du hältst mich glühend umschlungen,
Dein blühendes Fleisch ist durchdrungen
Von Düften, die süss mich umwerben.
Dein Fleisch birgt die dunklen Gefahren
Der sommergereiften Schöne,
Wo Düfte und Schatten sich paaren.
Sturm sind deiner Stimme Töne,
Und der Locken blutig Gefunkel
Fliesst jäh in das bleierne Dunkel.

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TextGrid Repository (2012). Verlaine, Paul-Marie. Lyrik. Gedichte. Parallelen. Die Freundinnen. Sommer. Sommer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-749B-1