[88] Vermischte Gedichte

[89][91]

Das Pantheon

Oft in der Mitternächte Schweigen
Pfleg' ich mit leisem Geistertritt
Das Kapitol herabzusteigen,
Und schnell beflügelt sich mein Schritt,
Die dunkeln Wege wandl' ich schnelle,
Die nur die tiefste Sehnsucht kennt,
Wo selten noch ein Lichtchen helle
Vorm Bild der Mutter Gottes brennt.
Da hör' ich durch die düstre Stille,
In der so gern die Trauer sinnt,
Wie schon des Brunnens kühle Fülle
Ins Marmorbecken niederrinnt,
Und plötzlich – als erstünd' es eben,
Ein hoher Geist, vom Grab empor –
O Götter Roms, ihr habt mein Leben!
Taucht's herrlich aus der Nacht hervor.
O wie mit namenlosem Schauer
Hängt Herz und Auge da an dir,
Und wie voll schwermuthsvoller Trauer,
Voll heil'gem Ernst erscheinst du mir,
Du Stolz der Vorwelt und der Ahnen,
Du Riesenkind voll Majestät,
Von Völkerstürmen und Orkanen
Fast zwei Jahrtausende umweht,
[91]
Das sich, der dunkeln Macht der Horen,
Dem Schicksal seines Roms zum Spott,
Zum großen Liebling auserkoren
Dein alter heil'ger Donnergott,
Mein Tempel, und mein höchstes Sehnen
Der zarten Kindersehnsucht schon,
Du Opferschaale meiner Thränen,
Nun meine Braut, o Pantheon!
Mir ist, es sei dir zugeschworen,
Als wärest du mein größ'res Herz
Zur kühnen Schöpfung ausgeboren,
All mein Gesang mit seinem Schmerz,
Zum hohen Marmorbild geründet,
Der Götter Herrlichstem geweiht,
Auf ew'gen Säulen fest gegründet,
Und sein Altar Unsterblichkeit.
Der Wand'rer sieht mit sel'gen Blicken
Roms Forum in der Abendgluth,
Wo unter mächt'gen Tempelstücken
Der breitgehörnte Stier nun ruht,
Und sanft umblüht von frischem Grüne,
Durchstrahlt von Gold und Himmelblau,
Der Vorwelt furchtbarste Ruine,
Des Colosseums Riesenbau.
Doch flücht ich stets aus diesem Grause
Erinnrungsvoller Einsamkeit
Mich wieder zu dem Götterhause,
Wo eingehüllt in Dunkelheit,
Von tiefem Schatten nur gehoben,
Die stolze Säulenhalle blickt,
Und über seiner Wölbung oben
Mich nur ein einz'ger Stern entzückt.
[92]
Von Tasso's Eiche seh' ich gerne 1
Hinab, wo sich, gewaltig Rom,
Vom Tempel der Minerva ferne
Hinan bis zu Sankt Petri Dom
Dein ungeheures Bild entfaltet,
Und über grüner Pinien Pracht,
So unaussprechlich schön gestaltet,
Sabina's Duftgebirge lacht!
Doch stillt mein Sehnen all und Hoffen,
Agrippa, nur dein Tempelrund,
Denn gastfrei allen Göttern offen,
Mit allen Himmlischen im Bund,
Ist ihm das ernste Herz willkommen,
Das für die alten Götter fühlt,
Und jetzt, ach nur zu oft beklommen
In deiner Nacht die Flamme kühlt.

Fußnoten

1 Eine große immergrüne Eiche am Abhange des Mons Janiculus gegen Norden nennt man die des Tasso; er soll unter ihr gestorben sein, und ist in der Kirche St. Onofrio begraben. Eines der erhabensten Panoramen lockt den Dichter oft hinauf.

Lied der Liebe in die Heimath

Ach warum in dieser Ferne,
Süßes Herz, so weit von dir?
Alle Sonnen, alle Sterne,
Oeffnen ihre Augen mir,
Nur die schönsten blauen Strahlen,
Nur das reinste tiefste Licht,
Drin sich Erd' und Himmel malen,
Nur dein treues Auge nicht.
Ja, ich seh' in wilden Lauben,
Ueber Bergen, über Seen,
Kind voll Unschuld und voll Glauben,
Dich in frommer Stille gehn.
[93]
Um die bleichen feuchten Wangen
Spielt die frische Abendluft,
Und es steigt dein zart Verlangen
Himmelwärts wie Blumenduft.
Thrän' an Thräne seh' ich rinnen
Tief aus deines Auges Nacht,
Und mit glühend heißen Sinnen
Hängst du an der Sterne Pracht –
O mein Kind, in jenen Räumen
Suchst du den Geliebten schon,
Und so früh den schönen Träumen
Spräche das Verhängniß Hohn?
Nein, dem liebenden Gemüthe
Sind sie schmerzlich sanfter Trost!
Nach dem Winter kommt die Blüthe,
Die ein neuer West umkost.
Bei den heimathlichen Auen,
Bei der Burgruine Bild,
Da, wo Aug' und Blumen thanen,
Mädchen, sei dein Weh gestillt.
Was du weinend mir gegeben,
All dein himmlisch Heiligthum,
War ein Kuß fürs Erdenleben,
War es für Elysium.
Mein ist dein verschämtes Zagen,
Mein die jungfräuliche Scheu,
Konntest du so muthig wagen,
Liebes Herz, so bleibe treu!

[94] Der Kirchhof 1

Die Ruh' ist wohl das Beste,
Von allem Glück der Welt,
Mit jedem Wiegenfeste
Wird neue Lust vergällt,
Die Rose welkt in Schauern,
Die uns der Frühling giebt;
Wer haßt, ist zu bedauern,
Und mehr noch fast, wer liebt.
Es trübt den eignen Frieden
Mit seiner Gluth das Herz,
Das Kind ist nicht zufrieden,
Dem Mann bleibt nur der Schmerz.
Du hoffst umsonst vom Meere,
Vom Weltgetümmel Ruh';
Selbst Lorbeer, Ruhm und Ehre
Heilt keine Wunden zu.
Nun weiß ich auf der Erde
Ein einzig Plätzchen nur,
Wo jegliche Beschwerde
Im Schooße der Natur,
Wo jeder eitle Kummer,
Der mir den Busen schwellt,
In langen tiefen Schlummer
Wie's Laub vom Baume fällt.
Ein Plätzchen ach! so theuer,
Wie mich noch keins entzückt,
Wo Lieb' und liebend Feuer
Mein Herz einst nicht mehr drückt,
Wo's ruht in aller Stille,
Dem Sturme nicht mehr bloß,
Entbunden aller Hülle,
Ja frei und schicksallos.
[95]
So freundlich ist's und heiter,
Wenn du es kennen lernst,
Stets lieblicher und breiter,
Und doch voll hohem Ernst,
Der Vorwelt düstres Grauen
Hat's königlich geweiht,
Und weiße Steine schauen
In all' die Einsamkeit.
Die Pyramide düstert
Voll finstrer Pracht empor,
Aus jungen Bäumen flüstert
Ein Klagehauch hervor,
Es weht auf diese Gründe
Das grauste Alterthum,
Wenn irgendwo, so finde
Ich hier Elysium.
Es glänzt im Abendlichte
Umher die goldne Au',
Und himmlische Gesichte
Weckt mir das lautre Blau,
Das mit den reinen Fluthen
Dort auf des Berges Nacht,
In sanften Purpurgluthen,
Ein andrer Lethe, lacht.
Die Brüder selbst, sie stören
Hier meine Ruhe nicht,
Nur selten, daß sie hören,
Wie mir ein Ach entbricht,
Sie schlafen hier geschieden
Von aller Welt, allein,
O welch ein Glück, hienieden,
Kein Gläubiger zu sein!

Fußnoten

1 Bekanntlich ist der Gottesacker der Protestanten am Thore St. Paolo, dicht an der schönen Pyramide des Cajus Cestius, und unweit vom Monte Testaccio. Es ist das ein Ort, wie geschaffen für die Schwermuth, immer still und öde, und nur im Oktober durch die Minenti oder Plebejer lebendig, welche am Testaccio ihre Feste halten.

[96] Das Vaterland

An stillem Sommermorgen walle
So gern ich durch die Einsamkeit,
Wo sich des Tempels Säulenhalle,
Dem Göttervater einst geweiht,
Wo sich in tausendjähr'ger Trauer
Der Eintracht nun zertrümmert Haus,
Des Kapitoles ew'ge Dauer,
Aus Schutt erhebt und ödem Graus.
Gern blick' ich, wenn der Dämm'rung Schleier
Die sieben Hügel schon umwebt,
Dem Grabe mächtiger und freier
Der Geist des Alterthums entschwebt,
Hinunter in die dunkeln Tiefen,
Wo mir, zum ernsten Freund erwählt,
Von jenen Helden, die entschliefen,
Der alte Tibergott erzählt.
Gern wandl' ich auf verlassnen Wegen,
Die kaum ein trüber Schein erhellt,
Mit schauderndem Gefühl entgegen
Des Colosseums Trümmerwelt;
Wenn furchtsam von den wilden Schrecken
Des schwarzen Ungethüms verscheucht,
Der scheue Mond, sich zu verstecken,
In einer Wolke Schooß entfleucht.
Oft daß der furchtbaren Gestalten
Ehrwürd'ger Ernst mein Herz erfüllt,
Und mir der Gottheit strafend Walten
Ihr hoher Sehergeist enthüllt,
Wenn Michel Angelos Propheten
Gleich Stürmen aus den Himmeln wehn,
Und bei des Weltgerichts Trompeten
Die Todten aus dem Grab erstehn.
[97]
Oft daß ich selig mich erhebe
In Tabors heiligem Gesicht,
Daß ich dem sanften Geist erbebe,
Der überstrahlt von reinem Licht,
Mit Gottes glanzumflossnem Sohne,
Von seinen Jüngern treu verehrt,
Im Angesicht vor Gottes Throne,
Der Erd' entschwebend, sich verklärt.
Ich sah wie vom begrünten Saume 1
Der Felswand in gewalt'ger Wuth
Dumpfdonnernd in zerstäubtem Schaume
Hinunterbraust des Anio Fluth,
Wie tief in uralt finstern Klüften
Der Meergott in den Wassern rauscht,
Und oben in den milden Lüften
Im Tempel die Sibylle lauscht.
Wenn endlich an Dianens Bade
Durch Alba's duft'gen Veilchenwald,
Fernhin das blumige Gestade,
Das Echo Jubel wiederhallt,
Durchs Schattenlaub, o welch Entzücken!
Des Abends goldner Regen träuft,
Durch blendend helle Blätterlücken
Der Blick zum nahen Meere schweift, –
Doch ohne Zagen, ohne Schwanken,
Weih' ich selbst in Elysium
Nur Einem herrlichen Gedanken
Mein Herz zum treuen Heiligthum,
Ob mir der Zauber aller Fernen
Und aller Meere sich erschließt,
Doch glaub' ich, daß ihn fliehn zu lernen
Auf dieser Welt kein Lethe fließt.
[98]
Du bist es, große theure Wiege,
Ach einst mein einzig Paradies,
Du Heimath schwer errungner Siege,
Die ich voll bittern Grams verließ,
O Mutter, die vom eignen Sohne
So schrecklich zürnend los sich wand,
Verschließe meinem Klagetone
Dein Ohr nicht, deutsches Vaterland!

Fußnoten

1 Wem ist die Cascade von Tibur nicht bekannt? Wer hat nicht schon ein Bild von ihr gesehen und bewundert?

Späte Einsicht

Die Lieb' ist wie die Sonne,
Verwegner Uebermuth,
Der schaudernd in der Wonne
Der heißen Lebensgluth,
Den Lichtquell zu ergründen,
In seine Tiefe blickt,
Muß da zuletzt erblinden
Wo sich sein Herz entzückt.
Doch wer nur still bescheiden
Das sanfte Licht genießt,
Woraus ein Meer von Freuden
Für alle Wesen fließt,
Wer nie die letzte Quelle,
Nur ihre Wirkung sucht,
Den labt die Sonnenhelle,
Der keine Thräne flucht.
So denk' ich oft und meine,
Daß ich wohl gut gedacht.
Doch wenn ich trostlos weine
Hinaus in all' die Nacht,
[99]
Wenn sich mein Auge wendet
Zu Morgensternes Glanz,
Da fühl' ich's nicht geblendet,
Wohl aber blind es ganz.

An den Grafen Platen

1.

Laß mich, Freund, in meiner Weise
Dir ein artig Liedchen singen!
Zürne nicht, wenn meine Muse
Nicht als ernste hohe Gottheit,
Nur als Schmetterling der Dichtkunst
Blumenhöhen heut umflattert,
Wenn sie von Anakreons
Bienenhonig gerne nippte.
Sind wir doch im ew'gen Frühling,
Wo im warmen Hauch des Südens
Uns die Frucht der Hesperiden,
Frohe Lebenslust, erblühet!
Drum so frisch und leicht und munter,
Wie Albanos Morgenlüfte,
Soll, o Sänger, dir mein Lied
Um der Schläfe Lorbeer wehen.
Laß den Ernst für heute schwinden,
In Italiens ew'ger Jugend
Wollten wir allein veralten?
Alles müssen wir erlernen,
Nun, so lernen wir uns freuen!
Nimm den Lorbeer ab, er runzelt
Nur die Stirn! ein Myrthenkranz
Und die Rose steht ihm besser!
[100]
Dich erquickt es ja zu wandeln
Durch die immergrünen Haine
Und du rufst ja, wenn sie glänzend
Von der Sonne Purpur träufeln,
Das ist Süden, das ist Schönheit!
Unter Blüthen, unter Blumen
Ließen wir den Freudenkranz
Uns allein vom Herbst entblättern?
Ferne sei's! Wie dieser Schöne
Lautrer Lebensstrom die Wunden
Meines Herzens heilen konnte,
Wie ich reiner und gesünder
Solchem Wunderbad entstiegen,
So erheiterten, erfrischten
Dich allein die Fluthen nicht,
Die den schönsten Himmel spiegeln?
Dich gewiß! In deines Herzens
Still verschlossnem Heiligthume
Hielt das schönste Paar des Himmels
Psyche mit dem Schalken Amor
Ihre lieblichste Vermählung,
Und du kennst der Psyche Freuden
Nur daß ein Elysium
Ihrem sanften Fluge fehlte.
Doch du hast es nun, du lerntest
Dein Parthenope genießen,
Und du singst, ein andrer Orpheus,
An elysisch holden Ufern
Fels und Wellen deine Lieder,
Und die Schattenbilder lockst du
Aus dem finstern Orkus selbst
Unsrer Heimath dir herüber.
[101]
Munter drum, laß uns genießen,
Und vergiß nicht, jener schöne
Jugendliche Gott der Dichtkunst
Ist derselbe, der die Traube
Mit dem heißen Blut begeistert,
Willst du seine Huld behalten,
Mein geheimnisvoller Freund,
Bring' ihm seine Freudenopfer.

2.

Noch gedenk' ich jenes Morgens,
Da wir uns zum erstenmale
So von ohngefähr gefunden,
Auf dem Esquilin! Des Klosters
Stillem Garten sahn wir mächtig
Sich der Palme Wuchs entheben,
Und in ihrer Herrlichkeit
Roms Ruinen sich entfalten.
Oftmals wanderten wir einsam
Der Metella Riesengrabe,
Oft der Grotte der Egeria,
Oft des Pincio süßen Höhen,
Oder wohl des Tibers Brücken
Und des Forums Tempeltrümmern,
Und dem Colosseum zu,
Wo der Genius uns geführet.
Und wie um der Römertempel
Altergraue düstre Reste
Lustig Laub und heitre Blumen
Gern in flücht'ger Blüthe wuchern,
[102]
Wand durch ernstere Gespräche
Still bedächtliche Betrachtung
Sich ein kecker muth'ger Scherz
In verweg'ner üpp'ger Fülle.
Wahr ist es, auf meinem Boden
Wuchs des Unkrauts viel, zerstörend
Traf ihn Sonnenbrand und Stürme;
Zwar die vollsten Rosenkränze,
Doch der Dornen allzuviele
Drückte mir auf's Haupt der Amor,
Dem ich in Genuß und Lust
Als ein irrend Weltkind glühte.
Aber du im Heiligthume,
Nie entweiht, hast ihm als Priester
Seine geist'ge Flamm' erhalten.
Ich verstand dich wohl, und gerne
Hast auch du mich stets geduldet,
Und so wehte mir die Schalkheit
Auch ins Herz den Blüthenduft
Deiner Muse, deiner Scherze.
Aber laß nun, mich zu schelten!
Ist die Sündfluth, die so schnelle
Meine kleine Welt zerstöret,
Endlich doch zurückgewichen,
Und die grünen lichten Höhen
Glänzen schon im Sonnenscheine,
Und der Friedensbogen ruht
Lächelnd im entwölkten Himmel.
Eine Taube ließ ich fliegen –
Deute sie – und einen Oelzweig
Brachte sie zurück! ich habe
Doch mein Bestes mir gerettet.
[103]
Freund, mein Herz! In frischer Weihe
Hat es der versöhnten Gottheit,
Hat's der Muse, die dich krönt,
Ew'ge Treue schon geschworen.
Und so könnt' ich wohl es wagen,
Dir die Freundeshand zu bieten;
Wär' ich noch ein Schwärmer, rief' ich
Alle Tempel Roms zu Zeugen,
Doch wozu? Du liebst zu schweigen,
Liebst die Einsamkeit, und freilich
Dir verdenk' ich's nicht, du hast
Alle Grazien zu Gespielen.

3.

Daß ich's aber nur gestehe,
Dieser Lieder heitre Weise,
Dieses schlichte Spiel der Leier
Ruft dich auf zum Wiederklange.
Sei's daß in gewicht'gem Ernste
Du ein Dichterwort mir sagest,
Oder daß die Fröhlichkeit
Dieses Himmels dich beseele!
Zwar verschwieg'ne Zauberhüter
Stehn an deines Herzens Pforten,
Und nur wen'gen läßt du's öffnen,
Wen'ge schauen in die Kammern,
Wo in flammendem Geblüte,
Schöpfrischer Natur geheiligt,
Sich des Goldes Lieblichkeit
Aus der Erde Schooß gerungen.
[104]
Doch beim duftigen Elysium
Des Gianicolo, den süßen
Veilchenauen vom Pamfili,
Bei des Pantheons Gewölbe,
Bei des Forums Tempel-Säulen,
Ja bei Roms Titanenbilde,
Wenn's in holder Rosengluth
Unaussprechlich herrlich leuchtet,
Oder kann's dich mehr bezaubern,
Bei Parthenopes Gestade,
Bei den Felsen von Sorrento,
Bei der Einsamkeit von Capri,
Bei dem Anblick all' des Landes,
All' des Meeres auf dem Gipfel
Des Vulkans beschwör' ich dich,
Mir ein Gegenlied zu singen.
Gern verwehe dann das meine,
Ist's ja doch nur leicht und munter,
Wie's die Vögel in Hesperien
Auch an Wintermorgen singen.
Mit Entzücken aber will ich
Dann der Nachtigall verstummen,
Und im tiefsten Lorbeerhain
Ihren sel'gen Tönen lauschen.

Notes
Erstdruck der ersten 5 Gedichte in: Taschenbuch aus Italien und Griechenland auf das Jahr 1829, 1. Buch: Rom, Berlin (G. Reimer). – Die »Lieder an den Grafen Platen« wurden zu Lebzeiten Waiblingers nicht gedruckt. Posthum teilweise gedruckt in: Stuttgarter Morgenblatt vom 6. April 1847. Hier nach der Original-Handschrift.
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TextGrid Repository (2012). Waiblinger, Wilhelm. Vermischte Gedichte. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8B3B-D