Die neunundsechzigste Fabel.
Von Jupiter und einer Binen.

Als die bin dem Jupiter zlob
Bracht einst vom honig ire gab,
Ward er des fro, behagt im wol,
Sprach: »Sag, was ich dir geben sol?
Was du bittest, wil ich dich gwern.«
Sie sprach: »Ich tu nicht mer begern,
Denn daß, der zu dem binstock kümt
Und uns das wachs und honig nimt,
Daß der von stund da müße sterben,
Ich solches mög bei euch erwerben.«
Jupiter lacht, bedacht sich recht,
Denn er liebt ser das menschlich gschlecht,
Und sprach: »Laß dirs sein gnug daran,
Daß, wenn du stichest einen man
Und lest da deinen angel stecken,
Daß dich denn bald der tod sol schrecken;
Und so du hast verlorn den angel,
Solt han an allen kreften mangel.«
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Wer heimlich durch den zaun tut stechen,
Mit list sich an seim feind zu rechen,
Der fellt oft in sein eigen spieß,
Gewint schaden, spot und verdrieß.

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TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. Fabeln. Esopus. Zweiter Theil. Das dritte Buch. 69. Von Jupiter und einer Binen. 69. Von Jupiter und einer Binen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8E34-1