[46] Die fünfzigste Fabel.
Von zweien Fischern.

Zween fischer furen auf ein zeit
Zu fischen auf das waßer weit,
Fischten und brauchten all ir kunst
Ein ganzen tag, doch gar umbsunst.
Zuletst, da sie vil arbeit gwagt,
Zohen sie heim wol halb verzagt.
Sihe da, ein fisch lief ongefer,
Ein großen lachs jagt vor im her,
Gar neidisch hinden auf in drang.
Der lachs für angst ins schifflin sprang.
Die fischer wurden samtlich fro,
Liefen allbeid mit freuden do,
Sprachen: »Der komt uns wol zu steur!«
Ward bracht zu mark, verkauft gar teur.
Die leut oft trachten nach den dingen,
Könnens doch nicht zu wegen bringen:
Doch bringts das glück on alle schwer.
Erfarnheit han wir des zu ler.
Die schrift sagt von dem könig Saulen,
Der sucht mit fleiß seins vatters maulen
Und fand das reich zu Israel,
Wie im anzeigt der Samuel.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. Fabeln. Esopus. Zweiter Theil. Das dritte Buch. 50. Von zweien Fischern. 50. Von zweien Fischern. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8EE1-E