Psal. 121. Leuaui oculos meos

Ein Trost psalm, Daß Gott gnediglich in aller not erhalten, vnnd die auff jn hoffen, trösten wölle.

1.
Wann ich in angst vnd nöten bin
vnd all mein trost ist gar dahin,
So heb ich auff mein augen hoch
zum HERRN vmb hülff vnd denck jm nach,
Vnd wart, biß mir geholffen werd
von dem Gott himels vnd der erd.
2.
Er helt mich auff der rechten ban
vnd wirt meinn fuß nicht gleiten lan,
Der HERR ists, der mich selbst behüt,
obgleich der feind trutzt, tobt vnd wüt:
Der Israel schützt vnd vertrit,
der wacht allzeit vnd schlummert nit.
[674] 3.
Ob dich des tags die Sonne sticht,
der kalte Mon des nachts ansicht,
Doch kompt des HERREN hülff zu handt,
helt vber deiner rechten handt
Mit seinem schatten hülff vnd hüt,
daß dir kein vnglück schaden thut.
4.
Zum schutz ist stedts der HERR bereyt
vor allem vbel alle zeit,
Den trost verzeucht er nicht zu lang,
behüt deinn außgang vnd eingang,
Hilfft dir zu letst auß allem leydt
von nun an biß in Ewigkeyt.

Notes
Erstdruck in: Der Psalter, Frankfurt 1553. Das Lied steht in dem großen Straßburger Gesangbuch von 1560, in dem Bonnischen von 1561, in den Straßburger Gesangbüchern von 1562, 1566, 1568 und 1569, in dem Frankfurter von 1569, in dem Alten- Stettiner von 1576, in dem Zinkeisenschen von 1584, in dem Greifswalder von 1592 und in dem Nürnberger von 1611.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. Psal. 121. Leuaui oculos meos. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8F2B-B