Die siebenundachtzigste Fabel.
Von einem Jünglinge.

Seinr mutter folgt ein junger knab
Neben seim vatter nach zu grab.
Der vatter traurt mit allen fründen,
Die mit im umb das grab her stünden.
Da hub der jüngling an und sang
Laut, daß es überall erklang.
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Der vatter tet in hart drumb strafen.
Er sprach: »Singen doch all die pfaffen,
Die du gemiet hast umb das gelt.
Weil dirs so wol von in gefellt,
Daß in dafür auch danken tust,
Mag ich denn nicht singen umbsust?«
Da sprach der vatter zu dem knaben:
»Ein andern bfelh die pfaffen haben,
Dazu du nicht berufen bist,
Zur torheit dirs zu rechnen ist.«
Es stet nicht allen alles an,
Alls ist von alln nicht wol getan;
Drumb bleib ein jeder in seim stant
Und leb so, daß ers sei bekant.

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TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. Fabeln. Esopus. Erster Theil. Das ander Buch. 87. Von einem Jünglinge. 87. Von einem Jünglinge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8FBA-B