[2] Die vierte Fabel.
Vom Vatter und seinem Son.
Ein man het ein verzohen kint,
Wie man derselben noch wol findt,
Den straft er teglich, wie er kunt,
Daß er abließ von schand und sünd
Und solt der tugent folgen nach.
Aufs letst er zu seim vatter sprach:
»Laß ab, die wort sein gar umbsust,
Damit dich teglich engsten tust.
Ich hab so manchen prediger ghört,
Warn gar vil baß denn du gelert,
Die solchs wol wusten aus zu streichen,
Han mich doch all nit könt erweichen,
Daß ich davon het abgelaßen:
Umbsunst dein waßer hast vergoßen.«
Ein stein solt man e schmeidig machen,
Denn ein bös herz zu guten sachen:
Worin der teufel ist beklieben,
Da wird er schwerlich ausgetrieben.