Die siebenundvierzigste Fabel.
Von der Fliegen.

Vier pferde zohen einen wagen,
Die tet der furman weidlich jagen,
Also daß vom emsigen traben
Ein großer staub sich het erhaben.
Und auf dem wagen saß ein fliegen,
Die hub gar weidlich an zu liegen,
Sie sprach: »Ir leut, seht zu, habt acht,
Den großen staub hab ich gemacht!«
Die fabel ist auf die gesellen,
Die sich mit liegen rümen wöllen;
Was ander leut tetigs betreiben,
Das wöllen sie in selb zuschreiben.
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Damit sie sich vil mer beflecken
Und in der lügen bleiben stecken.
Der rosdreck, als er gefloßen kam
Und undern schönen äpfeln schwam,
Het er sich nicht zum apfel gmacht,
Er wer wol blieben unbelacht.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. 47. Von der Fliegen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-90CB-B