Eine schöne Bettlerin

Als von mir eine frau, von gottes reicher hand
mit größerer schönheit, dan hab und gut, verehret,
mit fliegend schönen haar und lumpechten gewand,
um got in ihrer not ein stücklein gelds begehret:
Empfand mit andern ich, daß ihrer augen brand
vil mehr, dan ihre bit, mit lieb das herz versehret,
und ihr haupt, aug und leib sich (ihrem armen stand
zuwider) einen schatz unschätzlich reich vermehret.
Darum, o reiche frau, sprach seufzend ich zu ihr,
was bettlet diser mund, der würdig, zu befehlen?
und dessen reichtum mich arm machet gegen dir?
Dan weder rubin ihm, noch reine perlein fehlen,
und das gold deines haupts will, daß selbs (bettler) wir
uns deiner freindlichkeit und lieb miltreich befehlen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Eine schöne Bettlerin. Eine schöne Bettlerin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9211-E