Anakreontisch

Frölich zu leben.


Wan ich mit guter geselschaft
frisch zechend an dem tisch gesessen,
macht mich der süße rebensaft
des leids und unmuts bald vergessen!
ich will stets springen an den danz,
gekrönet mit dem ebheukranz.
Mein hirn, erhitzet durch ein glas,
vermeinet mehr reichtum zu haben,
dan Midas und Crösus besaß;
ja großer fürsten gunst und gaben,
[71]
dienst ämpter, glück und herrlichkeit
trit ich zu grund, als eitelkeit.
Wolan, bring her ein volle flasch,
die sorg aus meinem kopf zu jagen,
und daß ich lung und leber wasch;
was hilft es, sich selbs vil zu plagen?
ist es nicht daß, zu bet voll wein,
dan auf der erden tod zu sein.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Anakreontisch [1]. Anakreontisch [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9290-E