Lieb gegen lieb

Demnach mich Amor selbs numehr ein lange zeit
gezüchtiget und recht zu kriegen underrichtet,
hat endlich sich mein mut, mein lang erwünschte beut
oder den schönsten tod zu erwerben, verpflichtet.
Darum als in dem feld sich Myrta nicht mehr weit
von mir forchtlos befand und neue list erdichtet,
hab, wie sie wider mich, ich wider sie, den streit
anfangend, die geschoß der anblick stracks gerichtet:
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Das treffen war sehr groß; dan ihrer augen blick
nicht nur wie pfeil und blitz, sondern wie große stück
zerschmetterten mein herz, vorhin voll tausend wunden;
Endlich hat meine kunst und müh den weg gefunden,
daß wie mein, so ihr herz, numehr mit gleichem glück
verwundet, sich ergab, sigreich und überwunden.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Lieb gegen lieb. Lieb gegen lieb. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-92A2-6