Johan-Friderich zu Wirtemberg

Sih ich nicht einen got daher kommen,
dessen hand
mächtig in ihren schutz hat genommen
dieses land?
Ja, es ist der wafen starker got,
der machet unsern feind zu spot.
Aber Mars kan so freindlich nicht sehen;
sein gehör
achtet auch nicht der elenden flehen,
noch begehr,
und sein haupt fasset nicht so vil kunst,
noch sein herz so vil gnad und gunst.
So kan er wol Hermes genant werden:
dan es kund,
daß die zier seiner süßen geberden
und sein mund
reich an gnad, reich an wolredenheit
seind voll löblicher lieblichkeit.
Aber wie kan Mercurius haben
so vil macht,
mayestet, herrlichkeit, reiche gaben
kraft und pracht?
freilich nein, Hermes ist nicht so klar
und hat auch nicht so schöne haar.
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So muß man ihm des gots namen geben,
der allein
kan fruchtreich alle geschöpf beleben
mit dem schein;
doch ist auch zu manlich sein gesicht,
darum ist er Apollo nicht.
Nun sih ich, daß sein glanz mich verführet,
dan ich merk,
daß es mein großer prinz, der regieret
Wirtemberg;
dessen faust, mund, stirn zeiget uns an,
was Mars, Hermes und Phöbus kan.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Johan-Friderich zu Wirtemberg. Johan-Friderich zu Wirtemberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-92B5-B