[293] Sie ist steinin

Was kan uns, Amor, doch vor ihrem stolz bewahren?
umsunst seind deine pfeil, umsunst ist mein unfall.
je mehr ich unsre schand mit ihrem lob erschall,
je weniger sie mich vermeinet zu entfahren.
Dem bleichen agstein gleich ist der strom ihrer haaren,
ihr runde kehl und hals ist pur als ein kristall,
ein marber ihre brust, das wärzlein ein korall,
den alabasterstein händ und arm offenbaren.
Und ihre zween angstern sind funkende saphir,
ein lachender rubin auf ihrem mund prachtieret,
von hartestem demant hat sie ein herz in ihr.
Ist es ein wunder dan, daß sie (stolz) triumfieret,
Amor, und ist so hart stets gegen dir und mir,
wan sie die natur selbs ganz steinin geformieret?

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TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Sie ist steinin. Sie ist steinin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9364-A