Ein rundum

An eine große f[ürstin].


Ein kleine weil, als ohn gefähr
ich euch in einem saal gefunden,
sah ich euch an, bald mehr und mehr
hat euer haar mein herz verbunden:
Ihr auch liebäugelten mir sehr,
dadurch ich, weiß nicht was, empfunden,
das meinem geist, dan leicht, dan schwer,
aus lieb und leid alsbald geschwunden
ein kleine weil;
bis ich von eurer augen lehr
und ihr von meiner seufzen mär
die schuldigkeit der lieb verstunden,
darauf wir heimlich, ohn unehr,
einander frölich überwunden
ein kleine weil.

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TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Ein rundum. Ein rundum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9373-8