Venedig gegen seiner liebsten verglichen

Witzlos war der fürwitz, aufsätzig der fürsatz
kreuzgeizig der ehrgeiz, die mich so sehr bethöret,
daß eines fürstens will (der schön und lieb gesatz
zuwider) mich jetz ihm gehorsamen gelehret.
Dan was seind doch die Brent, galleen, Marxenplatz,
die statliche palläst, der schatz so weit vermehret,
gegen der haaren strom von purem gold bewehret,
und gegen der schönheit und tugend größerm schatz?
Was ist des herzogs, rats, der curtisanen prangen
in purpur, scharlach, gold, in bestem saal und mal
verglichen mit dem schmuck der lippen und der wangen?
Was seind die münz, zeughaus, geschütz und arsenal
gegen dem schönen aug, das billich, mein verlangen
zu strafen, so weit ab mich tödtet wie ein strahl?

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weckherlin, Georg Rodolf. Gedichte. Gedichte. Venedig gegen seiner liebsten verglichen. Venedig gegen seiner liebsten verglichen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9452-A