4. Wie man zürnen soll

1.
Maedgen wiltu böse seyn
So biß es immerhin,
Gleich bilde dir nicht ein,
Daß ich auch böse bin.
Denn seh ich zwar
Offt gantz und gar
Als wie die theure Zeit,
So ist mein Hertz
Doch ohne Schertz
Noch voller Freundlichkeit.
2.
Ach wie wolt ich böse seyn
Auff dich du loses Kind?
Ich bin fromm und du bist fein,
Drum bin ich gut gesinnt,
Und nimmst du dir
Gleich manchmal für
Fein sauer aussehn,
So denck ich das
Es ist zum Spaß,
Und nicht auß Ernst geschehn.
3.
Mädgen ich bin dir verpflicht
Und bin von Hertzen gut,
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Einer andern schenck ichs nicht,
Wann sie was Eckel thut,
Ach immerhin,
Ein falscher Sinn
Der kommt bey mir gar nicht an,
Ich thäte dreyn
Auffs böse seyn,
Trotz wers nicht lassen kan!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Weise, Christian. Gedichte. Der grünenden Jugend überflüssige Gedanken. Überflüssiger Gedancken viertes Dutzent. 4. Wie man zürnen soll. 4. Wie man zürnen soll. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-97FF-3