[264] 31. Eitle Hoffnung. Auff Marin

Marin war arm, und hofft' einst einen Schatz zu finden,
Geschlagen und verwundt, und hofft' auff Salb' und Binden;
Er lag biss zwölff im Bett', und hofft' auff viel Gewinst',
Er wusste nichts, und hofft' auff alle freye Künst';
Er war schon alt, und hofft' ein reiches Weib zu trauen,
Schwindsüchtig, hoffte doch noch Kindes-Kind zu schauen;
Er war kein Dichterling, und hofft' auff Lorber-Kräntz',
Noch weit kein Kammer-Raht, und hofft auf Excellentz;
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Er blieb zu Hauss, und hofft' einst nach Paris zu reisen,
War hungrig, aber hofft' ans Königs Tisch zu speisen,
Fast ging er nackt und bloss, und hofft' ein neues Kleid:
Er starb zuletzt, und hofft itzt auff die Seeligkeit.

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TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte vierdtes Buch. 31. Eitle Hoffnung. Auff Marin. 31. Eitle Hoffnung. Auff Marin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9D68-1