[335] [337]10. Auf den artigen Philo

Ist Philo nicht geschickt? Weiss Philo nicht zu leben?
Der alle Schliche kennt der stummen Höfflichkeit;
Der ohne kurtzen Schwang der Hand nichts pflegt zu geben,
Und niemand von der Erd' ichts aufzuheben leidt;
Der, wenn ein artig Weib zu spielen ihn verpflichtet,
Ihr ein verliebtes Hertz in jeder Karte zeigt;
Der seinen schwancken Leib nach's andern Nase richtet,
Und wenn der Tuncka blitzt, 1 sich vor dem Abgott neigt:
Der sich der jungen Welt verdächtig weiss zu machen, 2
Durch Schweigen des Verstands, des Witzes durch sein Lachen.

Fußnoten

1 Und wenn der Tuncka blitzt. Eine Art SpanischenSchnuptobacks, den die Kenner in hohem Wehrt halten; und mancher über dem wegen des Nahmens vor einen Indianischen Abgott ansehn solte. Die Beschreibung ist, wie man siehet, sehr heroisch, bedeutet aber sonst in der Welt nichts, als dass er sich immer neiget, wenn einen andern der Toback niesen machet.

2 Der sich der jungen Welt verdächtig weiss zu machen. Dieweil derselben Ergetzlichkeiten gemeiniglich so albern und so straffbar sind, dass sie nicht gerne jemand, der nicht von ihrem Schrot und Korn ist, in ihrer Gesellschaft sehen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte sechstes Buch. 10. Auf den artigen Philo. 10. Auf den artigen Philo. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A322-1