[119] Ein Weib wartet auf mich
Ohne Scham kennt und bekennt der Mann, wie ich ihn liebe, seines Geschlechtes Schönheit.
Ohne Scham kennt und bekennt das Weib, wie ich es liebe, seines Geschlechtes Schönheit.
Ich will mich jetzt von unempfänglichen Frauen zurückziehen,
Ich will bleiben bei der, die auf mich wartet, und bei denen, die warmblütig sind und für mich genügen,
Ich sehe, sie verstehen mich und versagen sich mir nicht;
Ich sehe, daß sie meiner würdig sind, ich will der rüstige Gatte dieser Frauen sein.
Sie sind nicht ein Jota geringer als ich;
[120] Ihr Gesicht ist gebräunt von Sonnenstrahlen und wehenden Winden,
Ihr Fleisch hat die alte göttliche Biegsamkeit und Stärke,
Sie können schwimmen, rudern, reiten, ringen, rennen, schlagen, angreifen, widerstehen und sich verteidigen,
Sie sind endgültig in ihrem eigenen Recht, ruhig, klar und selbstbeherrscht.
Durch euch entlaste ich die eingedämmten Ströme meines Ich,
In euch schließe ich tausend künftige Jahre,
Auf euch pfropfe ich die Keime der von mir und Amerika am meisten Geliebten,
Die Tropfen, die auf euch überfließen, müssen wilde, körperkräftige Mädchen, müssen Künstler und Sänger werden,
[121] Die aus euch gezeugten Kinder sollen selbst wieder Kinder zeugen,
Ich verlange vollkommene Männer und Frauen von meinen Liebesspenden,
Ich erwarte, daß sie sich gegenseitig durchdringen, wie ich euch jetzt durchdringe,
Ich rechne auf die Früchte ihrer ausströmenden Fülle, wie auf die Früchte meiner ausströmenden Fülle,
Ich werde ausschauen nach liebenden Ernten, von Geburt, Leben, Tod und Unsterblichkeit, die ich jetzt mit solcher Liebe in euch einpflanze.