[117] Urgefühle
Urgefühle, wenn ihr über mich kommt –
O, jetzt seid ihr da!
Füllt mich mit schaffender Schönheit,
Mit der Lawine meiner Leidenschaften,
Mit lüsternem Leben, grob und geil!
Heute stehe ich in Gemeinschaft mit der Natur,
Am Tage und in der Nacht.
Ich liebe die lose Lust,
Die mitternächtige Orgie junger Männer,
Ich will tanzen mit den Tänzern,
Trinken mit den Trinkern;
Die Gewölbe sollen widerhallen
Von unzüchtigen Zoten;
Ich will einen Ausgestoßenen zum Freunde;
Es muß ein Rechtloser, Ruheloser sein,
Ein von seinen Mitmenschen Gerichteter.
Ich will keine falsche Rolle mehr spielen.
Warum soll ich meine Mitmenschen meiden?
Ich meide euch nicht, ihr Gemiedenen.
Ich trete unter euch und will euer Verkünder sein,
Ich will euer Poet sein,
Ich will für euch mehr sein
Als alle andern.