[19] Herbstabend

Der Nebelabend kühlt und feuchtet;
Die Ferne stirbt in Dämmerduft;
Mit mattem Blinzeln nur durchleuchtet
Ein Stern die wolkigtrübe Luft.
Gedämpfte Glockenlaute beben
Weich summend über Stoppelfeld;
Aus Wiesenniederungen heben
Sich dunkle Massen in die Welt.
Ein alter Pflüger mit dem Pferde
Zieht müde heim; die Pfeife glimmt;
Vom Schäferhund umtummelt, schwimmt
Mit Blöken dorfwärts eine Herde.
Mit qualmigmatter Rotglut säumt
Der Himmel sich; großleuchtend taucht
Der Mond empor ... Die Landschaft träumt
Vom Tage – schlummerüberhaucht.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Wille, Bruno. Gedichte. Einsiedler und Genosse. Der Einsiedler. Herbstabend. Herbstabend. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A928-7