[156] Das Vierde Lied
Von Jambischen und Trochäischen Versen/ Nach Pindarischer Art.
Satz.
Wer in seiner Lebens-Zeit
Nur ist auff Einsamkeit beflissen/
Solcher hasset Freundligkeit
und achtet gäntzlich nicht/ was weise Leute wissen/
Wil auch kein weiser Mensche seyn;
Verwirfft der Schrifften hellen Schein/
So ein anders bringen für/
Wanns schon befihlt der Römer Jupiter/
So muß doch diß/ was uns gebeut der Herr/
Den Vorgang haben hier.
Gegensatz.
Alles/ was mann findet hier/
Auff diesem weiten Rund der Erden/
Das muß lieben für und für:
Die Sternen wincken sich mit lieblichen Geberden;
Der fetten Erlen grüne Zier/
So liebt die Flüsse für und für/
Giebt dem grünen gute Nacht/
Wenn sich verliert der Flüsse Feuchtigkeit;
Das Volck der Lufft kann auch nicht allezeit
Vermeiden Liebes-Macht.
[157] Nach-klang.
Drüm seyd/ Herr Breutgam/ dran/
Laßt schwinden Einsamkeit/ greifft nun mit Freuden an/
Der Ehe Zucker-süßen Streit/
So Juno hatt bereit:
Dann Weißheit wil nun auch durch Liebes-band
verbunden seyn mit Euch in diesen Stand:
Gott gebe Glück und Heil dazu
und stille Friedens-Ruh!