[183] Das Fünffte Lied

1.
O Spiegel der Tugend/ wie daß du mit schweigen
Die lieblichen Stunden der Jugend verbringst/
Kann diese Musike dein Hertze nicht beugen/
Daß/ Schönste/ du selbsten zur Fröligkeit dringst?
Laß schimmern die Blicke/
Komm/ schaue zurücke
Die Sonne sucht dich:
Dein langes verzihen/
Dein stetiges flühen/
Wie kan es die Nächte so dulden üm sich?
2.
Die Sonne verfünstert sich selbsten und scheidet/
verlässet am Himmel die güldene Spur/
So ferne dein Leben ihr Angesicht meidet/
Du andere Sonne/ du schöne Figur.
Kom unser Verlangen/
Laß blicken die Wangen/
Dein güldenes Licht;
Laß hören dein singen
Dein liebliches klingen/
Sonst werden die Tage vor trauren zu nicht.

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TextGrid Repository (2012). Zesen, Philipp von. Gedichte. Gedichte. Frühlingslust. Sechstes Dutzend. Das Fünffte Lied. Das Fünffte Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AE54-8