Nim/ Edles Paar/ nim hin die Flammen meiner Jugend/
das blitzlen meiner blüht/ den sporen hoher tugend/
der mich trieb Himmel-an/ und riß den muntern Muht
aus staub und asche fort nach jener klaren gluht
selbst aus und über uns. Frau Fräue spielt hierinnen/
die feine Vene die/ die stärkste der Göttinnen/
der frohen fräuerei und liebe stifterin/
die Rohm von uns geraubt. Die Vene/ die den sinn
natürlich rege macht/ wil so ihr ziel erreichen.
Drauf sol die Geistliche durch-hin ein kreutze streichen
und tämmen die natur. Wann dieses wird geschehn/
wird Vene selbsten sich durch sich gekreutzigt sehn.
So steigt durch staffeln auf ein Geist/ der feuer fühlet/
und trift das augen-märk/ darnach er klüglich zielet/
zur wahren Himmels-burg. So steig' ich auch gemach
nach meinem zwekke zu/ ans klahre sternen-dach.
So schlägt in heisser brunst die keusche liebes-flamme
gespitzigt über sich/ als jener gluhten Amme;
und wil von Eurer gunst indes sein angeblikt/
[263]bis sie inkünftig mehr/ ja himmels-strahlen schikt/
die über-weltlich seind. Herr Möller/ dem zu ehren/
zu preiß und rühm sich lässt so mancher Dichter hören/
weil ihre süße kunst Er unvergleichlich liebt/
und aller Wissenschaft so milde günste giebt;
geruhet doch auch hier ein wenig gunst zu schenken
und ein geneugtes aug' auf diese Gluht zu lenken/
die dan viel glühender wird flammen/ als sie pflägt/
wan sich durch eure gunst ihr himmels-blitz bewägt.
Herr Morian/ der sich mit spiel- und singe-künsten
bei seiner muß' ergetzt/ und hält in milden günsten
der hohen Geister witz/ der wolle dieser Gluht
durch süßes seiten-spiel auch geben seel und muht/
wie er dan löblich pflegt. Dis sol mir sein ein zeuchen
der höchsten Freundesgunst. und dafür wil ich reichen
so manchen träuen dank/ so manches süße lied/
so manches zukker-wort/ das hin zur Nach-welt zieht/
und ewig bleiben sol mit ihrem hohen ruhme;
so lang in keuscher schahm die rohte rosen-bluhme
im liljen-bette glüht; so lang ein Sommer gläntzt;
so lang es herbsten wird; so lang es wintert/ lentzt: