[288] An die tugend-eifrige Engelmund

auf die weise: Träu im lieben/ uam.

1.
Engelmunde/
weil die stunde
mier gönnet ihr gesicht;
so mus ich preisen
mit engel-süßen weisen
ihr tugend-licht.
Dan balde mus ich scheiden.
Ach! was für kurtze freuden
hab' ich bei Ihr! mein sonnenlicht verbleichet.
Engelmunden/ Engelmunden/ Engelmunden strahl entweichet.
2.
Engelmunde
hat die stunde
durch ihren engel-mund/
den man betauet
mit engel-tranke schauet
bis auf den grund/
verzukkert und versüßet.
Ihr süßes sprechen flüßet
wie honigsäum. Nuhn wil sie weichen.
Engelmunden/ Engelmunden/ Engelmunden blikke bleichen.
[289] 3.
Engelmunde
sucht die kunde/
die ihr nuhr rühmlich ist.
Hochweise sinnen
befördern ihr beginnen
zu aller frist.
Ihr keusches hertze liebet
den jenen/ der sich giebet
der tugend selbst. Nuhn mus ich scheiden.
Engelmunden/ Engelmunden/ Engelmunden mus ich meiden.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Zesen, Philipp von. Gedichte. Gedichte. Jugend-Flammen. Das siebende Lied. An die tugend-eifrige Engelmund. An die tugend-eifrige Engelmund. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-AFC2-6