[25] Cantata
Aria.
Die Einsamkeit bleibt mein Vergnügen,
Und auch der Zucker dieser Welt.
Was mich anjetzo kan erfreuen,
Das sind entlegne Wüsteneyen,
Da kan der Umgang nicht der Menschen mich beschweren.
Die Vögel mögen immerhin /
Wenn ich nur gantz alleine bin,
Von mir die matten Seuffzer hören.
Da Capo.
Da mein Geliebter fort,
Muß Schmertz und Leid mein Element nun heissen.
Die Seele muß ich leider nur,
Mit Sorgen und Verwirrung speissen.
Ihr Büsche seyd zwar starck belaubt,
Mir hat das widrige Geschicke,
Zu meinen Schmertz und Ungelücke,
Den Schmuck, der mich geziert, beraubt.
[26] Aria.
Ihr Seuffzer! blaßt, ihr Zähren! löscht
Mein Lebens-Licht mir vollends aus.
Da das, was mich auf dieser Welt
Allein vergnügt, und mir gefällt,
Mit den mir sonst so güldnen Stunden
Zu meinen grösten Schmertz verschwunden.
Da Capo.
Und soll es dann nun seyn,
Wohlan! so geh ichs willig ein,
Wann sich auch gleich die Lippen färben,
So will ich doch getreu ersterben.
Aria.
Ich begehre nicht zu leben,
Blasser Tod, komm, säume nicht,
Mir den Scheide-Brief zu geben,
Weil mein Liebstes mir gebricht;
Ihm gehört mein Hertz im Leben,
Das mich hieß die Liebe weyhn,
Drum will ich es ihm auch geben,
Wann es wird erkaltet seyn.