Cantata

Aria.

Erblaßter Jesu, nimm hier deine Ruhstatt ein,
Mein Hertze soll dein Grab vor dein Gebeine seyn;
Und stehst du gleich bey Sieges-vollen Lauff,
Nach dreyen Tagen wieder auf,
[273]
So will ich doch den Sarg in meiner Brust verwahren,
Biß mir dein holder Mund befiehlt auch nachzufahren.
Ich folge, wincke mir,
O Jesu! nimm, O! nimm mich doch zu dir;
Ich brenne vor Verlangen.
Dich, liebster Heyland, zu umfangen.
Aria.

Brecht, ihr Augen, schliest das Leben,
Schwind ihr Sinnen, komm o Tod,
Du kanst süsses Labsal geben/
Komm und ende meine Noth.
Ach! ich warte mit Verlangen,
Weil mein Heil voran gegangen,
Tod und Höll ist überwunden
Und der Satan liegt gebunden.
So fürcht ich mich nicht vor des Todes Schauer,
Denn alles in der Welt ist gar von schlechter Dauer /
Der Unbestand beherrschet alle Sachen,
Der Wechsel heist bald weinen und bald lachen,
[274] Aria.

Ich sehne mich nur nach den Himmel,
Mein Geist ist längst des Lebens satt,
Er eilt zur Ruh, das Welt-Getümmel
Hat Seel und Hertz mir abgematt.
Dort auf des Salems schönen Auen
Wird man nur Saarons Blumen schauen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ziegler, Christiana Mariana von. Gedichte. Versuch in gebundener Schreib-Art. Andächtige Gedichte. Cantata. Cantata. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B0D4-8