7. Scherzgedichte

Herr Bruder, deine Höflichkeit
Ist allzu groß, ich bin bereit
Den Dank davor zusagen.
Das, was du mir hast zugeschickt,
Und durch der Floren Hand gepflückt,
Will ich recht schöne tragen.
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Ey seht mir doch dies Sträußchen an,
Ob man es netter binden kann
In dreyer Herren Landen?
Dergleichen hat kein Schäfer leicht,
So weit und breit man umher schleicht,
Der Phyllis zugestanden.
Ich bin zwar wohl, wie mancher meynt,
Von den Geschenken gar kein Freund,
Sie können mich nicht blenden.
Mein Großmuthvolles Herz und Sinn
Flieht Eigennutz und auch Gewinn,
An allen Ort und Enden.
Doch da mir deine Redlichkeit
So schön gewachsne Blumen weyht,
So darf ichs nicht versagen,
Du nähmst es vor ein Körbchen an,
Worinnen man dies Sträußchen kann
Nach Hause wieder tragen.
Nein, dieses wahrlich muß nicht seyn,
Ich theile dies Geschenke ein
Um Schläff und Brust zu winden,
Und welkt der Blumen Herrlichkeit,
So wirst du dennoch allezeit
Die Freundschaft grünend finden.

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TextGrid Repository (2012). Ziegler, Christiana Mariana von. Gedichte. Gedichte. Schäferlieder und Scherzgedichte. 7. Scherzgedichte. 7. Scherzgedichte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B383-A