2267.
Mel. Die seele Christi heilge mich.
1.
Ich danke dem der mich gemacht, und durch sein Blut so wohl bedacht, daß ich in seiner leib-gemein kan eins der selgen glieder seyn.
2.
Weint mein herz seinem herz und ohr gleich oft noch was vom elend vor, kan ich mich doch auch kindlich freun, in hoffnung ihm ganz zu gedeyhn.
3.
Bis Er, der treue gute hirt mich armes schäflein holen wird, und bringt mich zu den schäfelein, da Er wird sichtbar hirte seyn.
4.
Indeß genießt mein herzelein an seinen wunden-ritzelein, den süssen und lebendgen saft, und wird so sachte wundenhaft.
5.
Und da Er mir hat anbefohln, ich soll auch andere herholn und mit mir lassen selig seyn, so kan ich mich gedoppelt freun.
6.
Ich sehe ihm mit beugung zu, was er an uns zusammen thu, wie er zur ewgen ehe-sach uns präpariret nach und nach.
7.
Ich sehe diesen heilgen plan mit immer tiefrer beugung an, erblik und fühl was drinnen liegt, wenns Lamm so manche herzen fügt.
8.
Des leichnams heilge tödtungs-kraft, des wunden-öles lebens-saft, kommt uns dabey recht wol zu paß und hält in ordnung unser faß.
9.
Gott lob! daß unsers Mannes ruff uns in die selgen zeiten schuff, da Er durch seiner wunden schein die ehe herrlich macht und rein.
10.
Das ist wol auch der zeichen ein' daß Er nicht lang wird aussen seyn, denn der braut-kämmerer macht schon zurecht zur consecration.