2094.
Mel. Lamm, Lamm, o Lamm!
1.
Die Lamms-Gemein, sein fleisch und bein, sie lebt und ruht in Gottes marter-blut, das bleibt ihr einger grund zum bund der gnaden-wahl, der überall und allezeit währt bis in ewigkeit.
2.
Ihr Ältester ist Gott der Herr, der Jesus heißt, die Mutter ist sein Geist, der aus den wunden geht, und weht das blut-volk an im zeugen-plan mit solcher kraft, die ewig segen schafft.
3.
Drum kan das volk der zeugen-wolk nicht weiter gehn, als Gott in Jesu sehn. Das ist das augenmerk, die stärk, der grund zum sieg ins Lammes krieg; die Blut-Gemein läßt sich in sonst nichts ein.
4.
Sie sieht auf ihn, als hüter hin, priester, prophet, der an das creuz erhöht, der dort als könig strahlt, bezahlt mit blutes-geld die ganze welt, dingts kirchen-haus sich so zum voraus aus.
5.
Und darauf ehrt, und darauf schwert die Blut-Gemein, sein ganz allein zu seyn, da sie, als Gottes-füll, nichts will, nichts wünscht, nichts weiß, als seinen schweiß, das blutes-meer, und Christum, Gottes Ehr.
6.
Doch ists bey dem ihr angenehm, daß ihr HERR Gott der armen sünder rott, ein sichtbarliches bild, das gilt, vors auge stellt, die hand drauf hält, es schön ausziert, beym volk legitimirt;
7.
Ein bild vom lamm, (das fleisch annahm) wies wandelte, wies menschlich handelte; in einer knechts-gestalt gewallt, in kindlichkeit; unsträflichkeit, und wies erfreut die Herz-Dreyeinigkeit.
8.
Die thronen-herrn beym sieben-stern sind eigentlich der gründliche abstich von dieser großen sach und fach, drein sich keins schikt, als wem [1964] es glükt, erwehlt zu seyn zum ewgen sonnen-schein.
9.
Wer in dem band repräsentant von Jesu Christ und seinem amte ist, wird seines weibes haupt geglaubt, dieweil mans sieht, wies aus ihm sprüht, wovon er voll, und was er ihr seyn soll.
10.
Der ehe-stamm dankts seinem Lamm, daß er aus gnad noch solche glieder hat. Wir freuen uns der ehr so sehr; die worte fehln, es zu erzehln, was uns das ist, im namen Jesu Christ.
11.
Wer wünschen mag an diesem tag, der wünsche doch vom Ehe-Ältsten noch, daß er die segen weit ausbreit' auf groß und klein der Eh-Gemein, auf mich und dich, und iedes mächtiglich.
12.
Die fräuelein der engelein die tragen sich zu ihnen ehelich, euch seyn sie immerhin im sinn, nehmt sie und fragt, so oft es tagt, für sie den Herrn deß priester sie euch ehrn.
13.
Nun, Eh-Gemein! sing Amen drein, und bleibe stet harmonisch im gebet; nim blutgen segen an vom mann der sich im tod mit blut so roth hat eingeschmiert, eh er zu bett geführt.