Cap. 13.
1.
Daher komts, daß manch falscher hirt Jerusalem doch allegirt, (weils eifrig an der Thora hing) und den Heiden mit hinterging:
2.
Es war aber die wahrheit nicht; denn sie führeten hinter sich die gläubgen Heiden auf Mosen zu, von Christo weg,
Chor.
3.
Aber Die kirch war nicht schuld drinn; und Paulus litt denselben sinn derer falschen apostel nicht, und gab den Heiden unterricht,
4.
Sie sollen steiff beym glauben stehn; und das sie das so recht einsähn, so allegirt er dann und wann, was das gesetz will, soll und kan.
5.
Nicht, daß er damit hätt gewolt, daß man die sünde kennen solt (von der man gerecht worden war) aus Mosis dienst, gesetz und lahr.
6.
Denn was davon noch nöthig wär, sieht man im Christ viel heiterer, er führt den disputat nur gar, daß er sie vorm gesetz verwahr,
7.
Und das vertrauen drauf verhüt, das schädliche ding fürs gemüth, und daß er all die seinige in Christo recht bevestige.
8.
Denn Jesus Christus gibt den geist, der zur Thora des lebens weist, (ohn des gesetzes buchstaben) die werden wir ewig haben.
9.
Deßhalben nehmt, ihr prediger! die art zu predigen fein her, die der apostel weise ist, den Heiden zu sagen vom Christ.
10.
Sie zeigten, was sich nicht geziem, und das zeigten sie erst aus Ihm; und wie man ohn gesetzes mühn gnad und verzeihung krigt durch Ihn.
11.
Und wär es nöthig eine schrift zu allegirn, die sich so trifft gegen gesetz-lehrer zu seyn für unsre heutigen Gemein'n,
12.
Möcht't ihr sie wohl erläutern dann, und führet gleich daneben an die einfalt, die in JESU Christ ohne alles gesetze ist.
13.
So förderts Gottes bau noch heut: komt irrsal'n z'vor, was tumme leut aus solchen buchstaben glossirn und ohne verstand streiten wür'n.