1964.
Mel. Du heiliges kind!
1.
Du blutiges Haupt! wenns sündern erlaubt, mit freuden zu sehn, wie schön dir die ritzen vom dornen-strauch stehn;
2.
Wie lieblich der glanz, wie schimmernd der kranz, der uns noch anitzt im innersten grunde des herzens durchritzt;
3.
4.
Was waren wir doch? Wir gingen im joch der sünden gespannt, und waren zum sünde-thun schmählich verbannt.
5.
Wir kanten kein Lamm, viel wenger die flamm, dies herze durchglüht wenn man das gemarterte Lämmelein sieht.
6.
Es fiel uns nicht ein, des Lammes zu seyn, und da fingst du an uns innig zu lieben, du blutiger mann!
7.
8.
Das griff uns ins herz; dein blutiger schmerz drang in uns hinein, und machte zerschmolzene maden aus stein.
9.
10.
11.
12.
Und du bist monarch der göttlichen arch, und hast uns getraut; wir fühlen, wir stehen im reyhen der braut.
13.
Du hast uns umarmt und lieblich erwarmt; wir sinds uns bewußt, daß du uns als kinder gesetzt an die brust.
14.
Und über dem blik so ist uns das glük und gnade geschehn, Lamm! deinen Gott, unsern Herrn Vater, zu sehn.
15.
16.
Drum weint' unser herz vor freude und schmerz, die hütte erstarrt', wenn diese betrachtung zu lebendig ward.
17.