2338. Am 13. Aug. 1748. nach dem Abendmahl zu Herrnhuth

1.

Jetzt schlaffen weder wälder, noch menschen, vieh, noch felder, es wacht die ganze welt: ihr aber, meine sinnen, mögt einen schlaff beginnen; im Höhlgen ist es schon bestellt.

2.

Wo sind die sterne blieben? hat sie der tag vertrieben, der blitz von seitenschrein? o nein, das sternen-dunkel kommt her, von der carfunkel ins seitlein neingewischet seyn.

3.

Ist nicht die zeit verflossen, ihr habt genug genossen, fahrt immer wieder 'raus, daß euch das Kirchlein sehe in der gewohnten nähe, und leuchtet wieder übers haus.

4.

Mein augen stehn verdrossen, sind allem zugeschlossen, der sandmann ist noch drinn, (die stäublein aus dem grabe, wo ich geschlaffen habe,) auch will der schlaff nicht aus dem sinn.

5.

So bleibt, so bleibt, ihr glieder, und legt euch wieder nieder zum Lämmlein in die erd: es kommen stund- und zeiten, da ihr, aus recht der seiten, ins Lämmleins eh-bett steigen werdt.

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TextGrid Repository (2012). Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von. Gedichte. Zugaben 1-4 zum Herrnhuter Gesangbuch 1743. 4. Zugabe. 2338. Am 13. Aug. 1748. nach dem Abendmahl zu Herrnhuth. 2338. Am 13. Aug. 1748. nach dem Abendmahl zu Herrnhuth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B7DD-2