94. Auf seiner Gemahlin 30sten Geburts-Tag

1730.


Liebe Frau! ich bitte dich um des ewgen Felsens willen
Draus wir beiderseits gehauen, wo auch unser Steinritz ist:
Laßt uns in Verbundenheit in die Gnaden-Flügel hüllen,
Unser Haupt, das uns regieret, unser Mann ist Jesus Christ.
Dreißig Jahre hat Er dich auf den Händen hingetragen,
Und nicht einmal, wie wir Menschen öfters thun, hart aufgestaucht;
Manche Ungemächlichkeit zeigte sich in unsren Tagen,
Aber, wie sie sich gezeiget, eben so ist sie verraucht.
Meine Schwester, liebe Frau! Jesus hat es uns für übel,
Wenn wir nicht mit ganzer Seele und mit aller unsrer Kraft,
Uns in Seine Liebe ziehn: unsre Regel sey die Bibel,
Unser Dolmetsch sey der Wille, unsre Kraft Seins Lebens Saft.
Hüter des Vollendungs-Saals, wo so viele Braut-Gemächer,
Drinnen sich die Seelen schmükken, nim Dich meiner Schwester an:
Ich will Mardachai seyn, sey du Werber und Versprecher,
Und der grosse Sohn des Königs sey der Esther Ehe-Mann!
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TextGrid Repository (2012). Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von. Gedichte. Teutsche Gedichte. 94. Auf seiner Gemahlin 30sten Geburts-Tag. 94. Auf seiner Gemahlin 30sten Geburts-Tag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B7F6-8