1990.
Mel. Die braut spricht zu dem etc.
1.
Ihr theuren kleinen herzen! der mutter Marie schmerzen sind seliglich gewandt; sie hats kind auf dem knie, es raucht noch von der mühe, küßt ihm das blutge wikkel-band.
2.
Bet't an beym blutgen kringel in dem gelösten züngel, theologi vom speer! hätt er kein' wundte Losche 1, wo bliebt ihr mit der Drosche 2, wenn eure weyh vom seraph wär?
3.
Ich seh den priester stehen, der unter geistes-wehen, am glied der männlichkeit des knabens ohne sünde, nach seiner gottsdiensts-künde, die vorhaut würdiglich beschneidt.
4.
Ach! heilge bunds-glieds spalte, ach heilge wunde! walte der theuren mannbarkeit der sündigen geschöpfen, die du zu ehren-töpfen mit deines gliedes blut geweyht.
5.
Die knaben die verhüllen um deines gliedes willen sich so vor iederman; die jünglinge verriegeln sich der natur mit siegeln, die nur der schöpfer öffnen kan.
6.
Wird eine Gnaden-Esther, [1895] und nach dem leibe, schwester, das bundes-glied gewahr, so schliessen sich die sinnen, und sie wird heilig innen, daß Gottes sohn ein knabe war.
7.
Ihr heilige matronen! die ihr in ehe-thronen um vice-christen seyd, ihr ehrt das theure zeichen, daran sie Christo gleichen, mit inniger gebogenheit.
8.
Empfaht zu Gottes stunde, zu ehren dieser wunde, und die bewahrt euch keusch. Zielt in dem ehe-wandel direct aufs Heilands handel mit eurem geist, und seel und fleisch.