47. Auf seiner Tante, der Fräulein Henriette zu Hennersdorf, Geburts-Fest
1726.
Der Vater der Barmherzigkeit,
Der ganz alleine gut,
Und immer neue Wunder thut,
Sey hoch gebenedeyt!
Dem Sohn der Rechten Lob und Preis,
Der keinem Guts versagt,
Der sich auch dieser seiner Magd
Zu offenbaren weiß!
Dem Geist der Herrlichkeit des Herrn
Sey Dank und Ruhm gebracht!
Er zeiget Seine Kraft und Macht
Den Seelen allzugern.
Ihr Diener unsers Königes,
Habt Dank für alle Hut,
Die ihr bey seiner Freundin thut:
Denn ihr verdienet es.
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Wie wünsch ich diesen lieben Tag
Noch oft mit zu begehn,
Und allerley mit anzusehn,
Darum man danken mag.
Herr, dem kein Sohn der Menschen je,
Was Guts umsonst gethan,
Der reichlich wieder geben kan:
Erhöre mich auch hie!
Ich habe vieles, was ich weiß,
Von dieser Seel erlernt;
Sie hat mich von der Welt entfernt,
Und bracht aufs rechte Gleis.
Womit erstatt ich meine Pflicht?
Ich sag es jedermann.
Doch damit ists nicht abgethan,
Nein! ich vergelt es nicht.
Drum Licht und Geist der Ewigkeit,
So ruf ich Dich herbey,
Daß Deine Lieb ihr Segen sey,
Und über sie sich breit!
Daß unsre kämpfende Gewalt,
In einer Nachbarschaft,
Auch immer mit vereinter Kraft
Gemeinen Sieg erhalt!
Daß unsre Waffen immerfort
Verknüpft beysammen stehn,
Dem Feind getrost entgegen gehn,
Und dringen bis zum Port.
So werde von des Vaters Hand,
Nebst ihrer eignen Kron,
Auch etwas mit von meinem Lohn
Ihr gnädig zugewandt!