2121.
Mel. Sein creuz, die schmach, etc.
1.
Wir beten unsern könig an mit heiligem erbeben: was ist uns für ein tieffer [1992] plan auf dismal aufgegeben!
2.
Geheimniß-volles wunderwerk! wodurch in einer stunde der liebe mehr als todes stärk hilft zum gesalbten bunde.
3.
O könten wir einander doch bey diesen gnaden-blikken die hälse unter Jesu joch, und uns zusammen rükken.
4.
O wärn wir durch des scepters kraft, der unser volk befehligt, itzt gleich zur einfalt hingerafft, mit kinder-sinn beseligt.
5.
O würd uns in dem augenblik der nebensinn benommen, den wir, als Satans meisterstük, vom sünden-fall bekommen!
6.
O brächt uns unser Ehe-Freund die blut-besprengten glieder, die zu dem bunde nöthig seynd, in ihre unschuld wieder!
7.
Was mit dem öl der ehlichkeit gesalbt seyn muß, und salben; was Christin und den Christ bedeut't, geheiligt allenthalben.
8.
Wir leben zwar in einem fleisch, doch nicht als fleisch der sünden, und also bleibt das herze keusch, die seel im blut-empfinden.
9.
Das nöthige gefühl dabey, das allen leben eigen, sie machen eben was es sey, darf keine lüste zeugen.
10.
Gelobt sey das gehangne Lamm, das unsre glieder träget vom kripplein bis zum creuzes-stamm, und noch nicht abgeleget.
11.
Es sey auf dieses arme paar, das itzt ein fleisch soll werden; machs, so viel möglich, wie es war in seinem fleisch auf erden!
12.
Beschämung und erniedrigung mag sich im mann bewegen; der glaube waget seinen schwung aus allem fletsches-regen.
13.
Der schwester sey die tödtung groß und innig und empfindlich, die Jesu braut in seinem schooß an dem erfährt, was sündlich.
14.
Hängt doch der ganze ehestand an Jesu marter-gängen; drum wolln wir unser eheband mit bundes-blut besprengen.
Ebr. 9.