2110.
Psalm 33, 12.
Recit.
Die herrlichkeit, die Gottes haus erfüllet, die segens-fluth, die ihm so reichlich quillet, daß es nach aller lust gedeyht, erwekket itzt des sünder-kirchleins muth zum lob-gethön, zum lieblich seyn mit neuen psalmen: drum stimmets seinem Mann so manchen kirchen-hymnum an.
Chor.
1364. 2.
Aria.
Du volk vom selgen bruder-bande! du, auf das heilge wunden-maal des Lamms, vereinte glieder-zahl! du ehr und zierde seiner lande! du seine Philadelphia! so sey denn auf sein lob bedacht, und spiel ihm, daß ihms herze lacht.
Chor.
Recit.
Es ist uns recht verwundersam, wie Gottes weisheit spielt, wie er sich uns von jahr zu jahr noch näher pflegt zu offenbaren, wie unaussprechlich man ihn fühlt, und wie wir ihm so nah verwandt! Das Lamm stellt sich für einen bruder zu unserm Ältsten hin ans kirchen-schiffleins ruder, und seines mundes Geist, den Herrn, die heilge Sieben-flamme, verehren wir als Kirchen-Amme: uns wird auch immer mehr bekannt des lieben Vaters herz; er ist uns was er heißt.
Chor.
So naht das Gottes-Drey herbey, vermehrt die zahl der gnadenwahl, und walt't der leut in zeit und ewigkeit.
[1982] Arioso.
Die göttliche familiarisirung begleitet eine selge gnaden-führung, indem sie sich den kirchen-leib durchaus nach allen theil und stükken so herrlich wissen auszuschmükken, insonderheit dem Lamm zum weib: daher beweist dis heilge Drey an ihme so viel eh- und elterliche treu.
Chor.
1254. 27.
Recit.
Jenseit dem Ocean gehts unter JESU creuz-paniere, bey einer kleinen kraft, die aber dennoch grosse dinge schafft, und einer etwas offnen thüre, mit seinem volk, das seine marter treibet, auf seine absicht los, da stehet mancher neuer kirchen-tempel zu einem herrlichen exempel, und manche stadt, die lieblich um sich in die ferne leucht't, und jener Berg-stadt 1 gleicht, auf vestem dauerhaften grunde; und die versieht der Kirchen-fürst mit treuen wächtern, die Salems glük und heil, ein ieglicher nach seinem theil, und seinem gaben-maaß, besorgen, mit samt ihren töchtern.
Chor.
1254. 2.
Aria.
Dieses Salems heil und glük wirket einen liebes-blik nach dem theuren kirchen-herzen, mitten unter seinen schmerzen: und da sieht es, daß der segen aus dem wiederbrachten heil, seines bluts und todes wegen, ihm so reichlich wird zu theil: da läßts ihm in seinen chören denn manch Ave Pleura! hören.
Chor.
Recit.
Und hier am gegenüber-strand da steht ein selig kirch-gebäude in einem ziemlich wüsten land, zu Jesu inniglichster freude, worin die itzge samlungs-gnade schon ganze hauffen bringt. Man rufft den stolzen heilgen wie den schächern, Gott lob! von manchen dächern, und saget: Wollt ihr nicht ein lohn des Lammes werden? ihr armen leut! Da stehn die heiligen fünf wunden, ihr Wilden! kommt, die ihr bisher so Gott-vergessen in dem benebelten revier, im dunkeln habt gesessen, wollt ihr nicht selig seyn? seht an das Lamm in seiner creuzes-pein. Ihr secten! was macht euch verwirret, als daß ihr euch vom Lamm verirret? Nur her! so hat der streit ein end.
[1983] Chor.
1812. 2.
Aria.
Jesu durchgegrabne hände strekken bis ans erden-ende sich nach armen seelen aus; nationen aller arten, die auf seine hülfe warten, führt er in sein heilig haus.
Chor.
1708. 9.
Recit.
Den zeugen kömt schon mancher segen, bey Jesu ausgestrekter hand, von allerley geschlecht und volk entgegen, das ihren Creuz-GOTT hat erkannt; theils kommen aus der ferne, auf den erblik vom sterne, der sie zu Christi kripplein 2 führt, wo sie gedeyhen. Und anderswo behändigen die boten unsers Lamms ein wildes volk ins bündlein der Lebendigen 3. In zukunft dringen sie, auf ihres Gottes heils-parole, noch etwas tieffer zu den Wilden hin. Man denket auch mit ernst an die verfallnen hütten 4, und suchet sie zu baun. Und zu dem von dem Lamm bezielten plan ist mancher zeuge schon bereit; und geht, so bald er aufgebeut. Wie mancher kampf-platz bleibt noch unbeschritten!
Chor.
1233. 8.
Aria final.
So wird denn sein wahl-volk recht selig geführet bey dieser so herrlichen theocratie; und wenns auch die höllische pforte 5 will drängen, sein Gott weiß verschlossene thüren zu sprengen. Sein häufflein, so klein es, erlieget wol nie. Sein wort hat sich immer noch legitimirt: was er ihm verheissen, versagt er ihm nie. Es ist auch dis jahr durch, recht selig geführet, bey seines Immanuels autocratie.
Chor.
1081. 4.