1969.
Mel. Du unser auserwehltes etc.
1.
Gemeine von dem krippelein, ja mitten in dem wunden-schrein gebeugt, erfreut, beschämt, getröst, und was brauchts weiter sonst? erlöst! so schwer's mich immer angekommen ist, so bin ich dein, dieweil du's eben bist.
2.
Das überlästige pakket, und was sonst gern im wege steht, ist weg, und bis auf diese stund begegnet mir auch nicht ein hund. Ich glaub, daß Satanas zu dieser frist von meinem wegen ausgeboten ist.
3.
Das mutter-herze, das mich rieff, als ich noch in der sünde schlieff, besorgt ohnfehlbar eine wach, weil ich so jung bin und so schwach; wenn ich bekanter bin im gnaden-reich, ihr streiter Jesu! geht mirs auch wie euch.
4.
Mein lieben weiß von keinem grad; ich liebe mich an euch nicht satt: und wenn es heißt: Ich liebe dich, dich, [1880] eben dich, gar inniglich; so wüßt ich nicht zu sagen, wen ich meyn, ich lieb euch eben alle überein.
5.
Wär iemand drunter ausgenomm'n, so wärens etwa noch die fromm'n. Ihr sprecht: Sie sind auch brüderlein; ich lasse sies auf eur wort seyn: allein sie haben mir so viel geschadt! doch auch nicht länger als ichs gerne hatt'.
6.
HERR Jesu! ich erschrekke wol, was ich noch all's erfahren soll, du aber, der du mich hinein geführt hast in das bäuerlein, wo deine lerchlein singen: Hallelu! kömt zeit, kömt rath. Ich liebe! mache du.