1474d.

Beim Beginn der Ernte ist es Sitte, daß diejenigen Personen, welche aufs Feld kommen, von den Binderinnen gebunden, [296] von den Mähern bestrichen werden, wobei folgende Verse gesprochen werden.

1. Bindelied.

Hier kommen wir angegangen,
Den Herrn 1 zu empfangen,
Ich habe mich erst recht bedacht,
Hab mein klein Bändlein mitgebracht.
Mein klein Bändlein ist hübsch und fein,
Damit soll der Herr gebunden sein.
Ich thu es nicht um der Zahlung allein,
Sondern dem Herrn eine Ehre zu sein.
Der Herr, der möchte so gütig sein,
Und beschenken mein klein Bändelein.

Domänenpächter Behm in Nienhagen.

Fußnoten

1 Oder: die Madame; oder: das Fräulein.

2. Streichlied.

Hiebei werden die Sensen gestrichen und die Hüte auf die Sensen gesteckt.
Herr N. de schickt sin Meigers int Feld,
Se willen Bramwin drinken un hebben kein Geld,
Herr N. de möchte so gäudig sin,
Un schenken de Lüd 4 Schilling to Bramwin.
Dat is uns nich üm Bramwin to doon,
Sonder Herrn N. ene Ihr antodoon.

Domänenpächter Behm in Nienhagen.


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. 1474d. [Beim Beginn der Ernte ist es Sitte]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-F547-D